Neuer Direktor Strauss-Kahn führt IWF
28.09.2007, 18:23 UhrDer frühere französische Finanzminister Dominique Strauss-Kahn wird neuer Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF). Der Exekutivrat der Finanzinstitution wählte den 58-Jährigen erwartungsgemäß in das Amt. Der Spanier Rodrigo de Rato gibt die Führung der internationalen Finanzorganisation aus persönlichen Gründen vorzeitig ab. Einziger Gegenkandidat Strauss-Kahns war der frühere tschechische Zentralbankdirektor Josef Tosovsky.
Der IWF ist eine der mächtigsten Finanzorganisationen. Er wurde 1944 mit der Weltbank als Sonderorganisation der Vereinten Nationen in Bretton Woods (USA) gegründet. Sein Sitz ist Washington. Jeden Herbst treffen sich die Finanzminister und Notenbankchefs der Mitgliedsländer zur Jahrestagung.
Der Fonds überwacht weltweit die Finanzsysteme, um bei vorübergehenden Zahlungsbilanzproblemen von Regierungen oder bei drohendem Staatsbankrott einzugreifen. In den 90er Jahren schnürte der IWF große Kreditpakete für Indonesien, Korea, Thailand und Argentinien. In jüngster Zeit haben kaum noch Mitglieder Gelder in Anspruch genommen. Kredite sind an Auflagen geknüpft, die Bürgerrechtsgruppen scharf kritisieren. So fordert der IWF oft die Sanierung der Staatsfinanzen durch Preiserhöhungen und Subventionskürzungen.
Der IWF hat 185 Mitgliedsländer, deren Kapitaleinlagen (Quoten) sich nach der Stärke ihrer Volkswirtschaft und den Währungsreserven richten. Die Quote bestimmt auch das Mitspracherecht. Die USA sind größter Anteilseigner mit rund 17 Prozent, Deutschland hat etwa sechs Prozent. Der jetzige Bundespräsident Horst Köhler stand von 2000 bis 2004 als Geschäftsführender Direktor an der Spitze des IWF.
Quelle: ntv.de