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Entlassungen in Südkorea Streik bei Allianz Leben

Der Streit um ein neues Bezahlungssystem bei der Allianz Leben in Südkorea ist mit der Entlassung von 99 streikenden Filialleitern eskaliert. Die Betroffenen ließen ein Ultimatum verstreichen, bis zum Morgen wieder zur Arbeit zu erscheinen, teilte eine Unternehmenssprecherin am Mittwoch mit. Lediglich 61 Filialleiter seien zur Arbeit erschienen. Ihnen droht nun nicht mehr die Kündigung.

Die Manager streiken bereits seit dem 23. Januar. In dem Konflikt mit der Konzernmutter im fernen Bayern geht es um ein neues, leistungsabhängiges Gehaltssystem. Die Allianz rechtfertigt die Umstellung damit, dass in der "koreanischen Finanzwirtschaft eine leistungsabhängige Bezahlung üblich" sei. Festgehälter würden zudem "nicht angetastet", heißt es.

Präsident Lee Myung Bak intervenierte im März in dem Streit. Er forderte die Allianz auf, die Streikenden zur Wiederaufnahme der Arbeit zu bewegen, um damit die Beziehungen zwischen ihnen und der Unternehmensführung zu verbessern. Eine Protest-Delegation reiste extra nach München, um zu vermitteln. Sie bekamen noch nicht einmal einen Termin.

Der Streik zeigt, wie schwer sich ein international agierender Konzern tun kann, sein großes Reich noch zusammenzuhalten. Mit mehr als 1,3 Millionen Kunden ist Allianz Life Korea der viertgrößte Lebensversicherer des Landes. Eine Erfolgsgeschichte für den deutschen Konzern, der seit 1917 in Asien präsent ist. Doch die Expansion hat ihren Preis: Manchmal sei der Umgang mit den lokalen Gewerkschaften schwierig, heißt es in München. Dabei seien die Gehälter immer wieder erhöht worden - 2005 um 14 Prozent, 2006 um 11,5 Prozent, im vergangenen Jahr um sieben Prozent. Außerdem sei der derzeitige Streit kein Thema für die Münchner Zentrale, sondern gehöre nach Korea.

Der Ausstand wird trotzdem Folgen für das Geschäft der Allianz haben. Gewerkschaftern zufolge ist es zu "massiven Einbrüchen" gekommen. Offizielle Zahlen über einen Rückgang des Geschäfts liegen allerdings noch nicht vor. Details gibt es laut Allianz Leben erst nach Quartalsende.

Quelle: ntv.de

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