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Start Montag, 0.00 Uhr Streik bei Lufthansa

Bei der Lufthansa wird mitten in der Urlaubszeit gestreikt. Der Arbeitskampf werde am Montag um 0.00 Uhr beginnen, sagte Verdi-Verhandlungsführer Erhard Ott. Die Gewerkschaft rief das Kabinen- und Bodenpersonal zu Arbeitsniederlegungen an allen Lufthansa-Standorten in Deutschland auf. Die Reisenden müssen mit Behinderungen und Verspätungen rechnen.

In einer Urabstimmung hatten 90,7 Prozent für den Streik gestimmt, wie Ott sagte. Er sprach von einer großen Beteiligung an der Abstimmung, eine Zahl nannte er aber nicht. Ott forderte Lufthansa- Vorstandschef Wolfgang Mayrhuber auf, mit einem verbesserten Angebot an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Verdi fordert für die rund 50.000 Beschäftigten am Boden und in der Kabine 9,8 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von einem Jahr. Lufthansa hatte zuletzt gestaffelt 6,7 Prozent mehr Geld bei 21 Monaten Laufzeit und eine Einmalzahlung angeboten. Die Verhandlungen werden unabhängig von dem Konflikt um die Piloten bei Lufthansa CityLine und Eurowings geführt.

Ott sagte, es werde nicht überall gleichzeitig gestreikt werden, sondern in verschiedenen Geschäftsbereichen zu unterschiedlichen Zeiten. Zum Umfang zu erwartenden Flugausfälle wollte Ott keine Einschätzung abgeben. Es sei klar, dass der Streik für die Passagiere eine erhebliche Belastung darstellen werde. "Wir haben aber gezeigt, dass wir verantwortungsvoll damit umgehen können", sagte Ott. Verdi gehe es darum, das Unternehmen wirtschaftlich zu treffen. Das gehe nicht ohne Einschränkungen und Verspätungen im Flugverkehr.

Notfallplan erarbeitet

Unterdessen hat sich die Lufthansa nach einem Bericht der "Rheinischen Post" mit einem detaillierten Notfallplan auf einen mehrwöchigen Streik ihres Boden- und Kabinenpersonals vorbereitet. Der Plan soll selbst bei der aggressivsten Streikvariante bis 75 Prozent der Flüge sicherstellen, wie das Blatt aus Unternehmenskreisen erfuhr.

Für den Fall eines Streiks der Checkin-Mitarbeiter hat die Lufthansa sich den Zugriff auf Drittfirmen gesichert, die das Geschäft abwickeln sollen. Am härtesten wäre das Unternehmen von einem Streik der Techniker getroffen. In dem Fall sollen die Flugzeuge auf innereuropäischen Strecken am Zielort bei anderen Gesellschaften durch die gesetzlich vorgeschriebenen Kontrollen laufen.

Der Flugverkehr würde dann mit Bahnunterstützung komplett über die Drehkreuze München, Frankfurt und Zürich abgewickelt, berichtet die Rheinische Post weiter. Außerdem könne die Lufthansa sich offenbar auf die österreichische Austrian Airlines verlassen, die ihr im Streikfall Passagierkontingente abnehmen wolle.

Quelle: ntv.de

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