Langstrecke gefragt Streiks bremsen Lufthansa
09.09.2008, 14:45 UhrDie Nachwirkungen der Streiks haben der Lufthansa auch im August einen Dämpfer verpasst. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, sank die Zahl der Passagiere im Vergleich zum Vorjahresmonat konzernweit um 1,2 Prozent auf 6,1 Mio. Allerdings waren Langstrecken nach Amerika und Asien gut gefragt, so dass die Zahl der verkauften Sitzkilometer um 3,9 Prozent stieg. Diese Zahl gilt als bedeutender für den Umsatz als die reine Zahl der Passagiere. Die für den Gewinn wichtige Sitzauslastung sank um 0,8 Punkte auf 81,9 Prozent.
Im Verkehrsgebiet Europa sank die Zahl der Passagiere um 3,3 Prozent auf 4,6 Mio. Hier ging auch die Zahl der verkauften Sitzkilometer zurück. Die Auslastung sank um 2,8 Punkte auf 72,9 Prozent. Nach Nord- und Südamerika zählte der Lufthansa-Konzern dagegen 5,9 Prozent mehr Fluggäste, und auch die Auslastung der Maschinen stieg. Nach Asien flogen 7,4 Prozent mehr Gäste, allerdings sank die Auslastung, weil die Lufthansa ihr Angebot ausgeweitet hatte.
Bereits im Juli hatten die Streiks vor allem von Piloten und Technikern die Passagierzahl bei der Konzernmutter sinken lassen. Einschließlich der Töchter wie Swiss und CityLine war aber noch ein Plus ausgewiesen worden. Die Swiss setzte auch im August ihr Wachstum fort: Hier wurden 1,2 Mio. Passagiere gezählt, das waren 10,4 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Der Billigflieger Germanwings, der im Gegensatz zur Swiss nicht in den Konzernzahlen enthalten ist, steigerte die Zahl der Passagiere um 0,8 Prozent auf knapp 788 000.
Ein deutliches Minus verzeichnete im August die Lufthansa Cargo. Hier sank die transportierte Menge um 11,4 Prozent auf 133.000 Tonnen. Die Auslastung sank um 4,8 Punkte auf 62,7 Prozent. Der Lufttransport gilt als ein Frühindikator der Konjunktur, die sich zuletzt deutlich eingetrübt hatte.
Quelle: ntv.de