Reiseziel Deutschland Streiks trüben Image
05.03.2008, 16:32 UhrReiseveranstalter und Fluggesellschaften rüsten sich für einen wachsenden Urlauberansturm in der Sommersaison. Trotz Konjunktursorgen geht die Branche von einer weltweit ungetrübten Reiselust aus, teilte der Deutsche ReiseVerband (DRV) zu Beginn der weltgrößten Tourismusmesse ITB am Mittwoch in Berlin mit.
Nach den Angaben des Verbands wird auch Deutschland als Urlaubsziel immer beliebter. Zahlreiche Reiseveranstalter in Deutschland erwarten in diesem Jahr Umsatzzuwächse von mindestens drei bis vier Prozent. Die Tourismus-Branche zähle in vielen Ländern zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen.
Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) rief die Branche auf, das Reiseziel Deutschland im internationalen Wettbewerb zu stärken. "Wir müssen schauen, dass wir die Anstrengungen noch verbessern, mehr Reisende nach Deutschland zu bekommen", sagte der Minister bei einem Rundgang über die Messe. "Die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 hat uns geholfen, als gastfreundliches Land bekanntzuwerden." Streiks an Flughäfen ausgerechnet während der internationalen Messen ITB und CeBIT in Hannover trübten aber das Image.
Im Reiseland Deutschland stiegen die touristischen Einnahmen im vorigen Jahr um 500 Mio. auf 26,5 Mrd. Euro, berichtete DRV-Präsident Klaus Laepple. Rund 35 Mio. Reisen nach Deutschland seien 2007 registriert worden, fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Damit halte Deutschland als Reiseziel aller Europäer einen Marktanteil von neun Prozent nach Spanien (13 Prozent) und Frankreich (zehn Prozent). Die Zahl der innerdeutschen Urlaubsreisen ab vier Nächten stieg sogar um 15 Prozent.
Veranstalter wie TUI, Thomas Cook oder Dertour hatten schon vor der Messe von Buchungszuwächsen für den Sommer berichtet. Nach einer auf der ITB vorgestellten Studie der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) wollen mindestens zwei Drittel der Deutschen auch in diesem Jahr eine Urlaubsreise unternehmen.
Ein wichtiges Thema der Messe ist der Umweltschutz. Nach einer Studie der Deutschen Bank dürfte der Klimawandel den Tourismus in den Ländern rund um das Mittelmeer stärker treffen als in anderen europäischen Ländern. Deutschland, die Benelux-Länder, Dänemark und die baltischen Staaten könnten dagegen bei steigenden Temperaturen sogar dazugewinnen.
Auf der 42. Internationale Tourismus-Börse präsentieren mehr als 11.000 Aussteller aus 186 Ländern und Regionen bis zum 9. März verschiedene Reiseziele in aller Welt. Der DRV geht davon aus, dass während der Messe Verträge für rund fünf Milliarden Euro zustande kommen.
Quelle: ntv.de