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Rossmanns "Kampfpreise" Streit mit dem Kartellamt

Die Drogeriekette Rossmann fürchtet, vom Kartellamt zu Preiserhöhungen bei Markenprodukten gezwungen zu werden. "Würden wir akzeptieren, was das Kartellamt einfordert, müssten wir unsere Preise um 14 bis 33 Prozent erhöhen", sagte Firmenchef Dirk Roßmann in Burgwedel bei Hannover. "Das Kartellamt will, dass wir die Preise erhöhen. Wir sind aber genauso preisaggressiv wie bisher."

Die Bonner Wettbewerbshüter sind der Ansicht, dass Rossmann Waren zu Dumping-Preisen verkauft hat, und verhängte im Februar ein Bußgeld von 300.000 Euro. Rossmann hat dagegen Widerspruch eingelegt und ist bereit, vor Gericht zu ziehen. Es wäre das erste Verfahren dieser Art in Deutschland.

Markenprodukte machen knapp 80 Prozent des Umsatzes aus, der Rest entfällt auf Eigenmarken. Das Kartellamt bezieht sich auf das Jahr 2005, in dem Rossmann 55 Markenartikel in mehr als 250 Filialen zum Teil deutlich unter dem Einkaufspreis angeboten haben soll. Auslöser für die Prüfung der Wettbewerbshüter war eine Anzeige des Markenartikelverbandes, in dem große Hersteller wie Beiersdorf organisiert sind.

Auf Expansionskurs

Im vergangenen Jahr hat die Drogeriekette einen deutlichen Umsatzsprung geschafft. Die Erlöse seien um 15 Prozent auf 2,77 Milliarden Euro geklettert, sagte Finanzchef Roland Frobel. Und Rossmann bleibt auf Expansionskurs. Für 2007 peilt die Kette einen Umsatz von 3,1 Milliarden Euro an. Allein in Deutschland will Rossmann 2007 um mehr als zwölf Prozent wachsen und einen Umsatz von 2,5 Milliarden erreichen.

Den Gewinn des vergangenen Jahres nannte Frobel nicht, das Ergebnis habe sich aber positiv entwickelt. Die Umsatzrendite vor Steuern liege zwischen 2,5 und drei Prozent. Das wären zwischen 55 und 83 Millionen Euro. In den ersten drei Monaten 2007 verzeichnete Rossmann einen Umsatz von 793,8 Millionen Euro, ein Plus von 15 Prozent.

In Deutschland ist Rossmann mit einem Marktanteil von 16,4 Prozent nach Schlecker und dm die drittgrößte Drogeriekette. Im Heimatmarkt will Rossmann in diesem Jahr 120 Filialen eröffnen, 80 sollen im Ausland hinzukommen. Derzeit betreibt Rossmann 1200 Filialen in Deutschland, 500 in Polen, Ungarn und Tschechien.

Quelle: ntv.de

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