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Heftige Kursreaktion T-Aktie auf Talfahrt

Die Deutsche Telekom hat mit einem Ausblick für die Gewinnentwicklung im Festnetzgeschäft einen Kurssturz ihrer Aktien ausgelöst. Die T-Aktie brach um bis zu 13 Prozent auf 9,92 Euro ein. Der Kurs erreichte damit den tiefsten Stand seit März 2003.

"Die Prognosen lagen leicht unter den Markterwartungen", sagte Analyst Chris-Oliver Schickentanz von der Dresdner Bank. "Der Kurssturz ist aber überzogen, da die Ziele für das Konzernergebnis trotz der schwächeren Aussichten für das Festnetzgeschäft bestehen bleiben."

Händler vermuteten, dass technische Reaktionen durch Stop-Loss-Orders an der elf-Euro-Marke den Abwärtstrend zusätzlich verstärkt haben.

Die Deutsche Telekom rechnet in ihrer Festnetzsparte angesichts des harten Wettbewerbs in diesem Jahr mit weiter rückläufigen Erlösen und Gewinnen. Wie der Konzern am Mittwochmorgen miteilte, werde der Umsatz voraussichtlich um vier bis sechs Prozent schrumpfen. Der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) sinke wohl sogar um fünf bis acht Prozent, sagte der zuständige Vorstand Timotheus Höttges. 2010 sei dann aber mit keinen weiteren Rückgängen zu rechnen. 2007 hatte sich der Umsatz der Sparte um acht Prozent auf 22,7 Mrd. Euro verkleinert, der Betriebsgewinn um 14 Prozent auf 7,8 Mrd. Euro.

Den Schrumpfungsprozess im angestammten Geschäft mit traditionellen Telefonanschlüssen will die Telekom vor allem mit dem Ausbau von schnellen Internetanschlüssen und einem Sparprogramm entgegenwirken. Nach Einsparungen von 1,2 Mrd. Euro in der unter der Marke T-Home geführten Sparte im vergangenen Jahr sollen die Kosten in diesem Jahr um eine weitere Milliarde Euro sinken.

Während die Telekom bei traditionellen Telefonanschlüssen 2008 mit einem Minus um 1,7 bis 1,9 Mio. rechnet - wodurch der Marktanteil von 82 auf 73 bis 75 Prozent sinken wird -, seien bei Breitbandanschlüssen Steigerungen zu erwarten.

Die Telekom will in diesem Jahr 1,6 Mio. Breitband-Kunden gewinnen und ihren Marktanteil in dem Segment damit um mindestens einen Prozentpunkt auf 45 Prozent erhöhen. Auch im Jahr 2010 will die Telekom bei Breitbandanschlüssen über einen Marktanteil von über 45 Prozent verfügen, während sie bei klassischen Anschlüssen bis zu diesem Zeitpunkt mit einem Rückgang auf 65 Prozent rechnet.

Quelle: ntv.de

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