Meldungen

Wettstreit um DSL-Ausbau T-Konkurrenz prescht vor

Die Konkurrenten der Deutschen Telekom haben Bundeskanzlerin Angela Merkel einen raschen Ausbau des schnellen DSL-Internetzugangs angeboten. In zwölf bis 15 Monaten könnten flächendeckend Übertragungsraten von mindestens drei Megabytes pro Sekunde geschaffen werden, teilte der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) mit. Die Telekom-Rivalen rechnen mit Kosten von 1,5 Milliarden Euro. Im Gegenzug fordert der Verband, dem unter anderem Anbieter wie Telefonica und die KPN-Tochter E-Plus angehören, eine Absenkung der TAL-Gebühr auf unter zehn Euro pro Monat. Diese Gebühr müssen die Wettbewerber für die Nutzung des letzten Leitungsstücks in die Haushalte pro Kunde an die Deutsche Telekom entrichten.

Der Bundesregierung liege das Schreiben des VATM noch nicht vor, sagte Vize-Regierungssprecher Thomas Steg in Berlin. Unabhängig davon gelte, dass kein Telekommunikationsanbieter von der Regierung bevorzugt oder benachteiligt werde. Die Regierung begrüße grundsätzlich das Ziel eines schnellen Internet-Zuganges für alle. Zuständig dafür seien aber die Privatunternehmen. Es gehe im Wesentlichen um "regulatorische Maßnahmen", die von der Bundesnetzagentur und auf europäischer Ebene entschieden würden.

Fünf Mio. Bundesbürgern fehlt Anschlussmöglichkeit

Schätzungen zufolge sind rund fünf Mio. Bundesbürger, vor allem in ländlichen Raum, vom Zugriff auf das schnelle Internet abgeschnitten. Die Bundesregierung will diese "weißen Flecken" beseitigen. Telekom-Chef Rene Obermann hatte Merkel kürzlich angeboten, die Lücke bis Ende 2011 zu schließen und die Investitionen auf zwei Milliarden Euro beziffert. Im Gegenzug will die Telekom erreichen, dass die regulierten Preise nicht weiter gesenkt werden.

"Prinzipiell begrüßen wir es, wenn mehr in den Standort Deutschland investiert wird", sagte ein Telekom-Sprecher. Aus Sicht der Telekom hinkten die Investitionen der Konkurrenten im ländlichen Raum ihrem Marktanteil hinterher. Die Telekom sei zu Gesprächen mit allen Unternehmen über Kooperationsmöglichkeiten bereit, um flächendeckende Breitbandanschlüsse aufzubauen.

Nach Ansicht des VATM könnten die Wettbewerbsunternehmen im deutschen Telekommunikationsmarkt das Problem der immer noch unversorgten Gebiete schneller, günstiger und effizienter lösen, "indem sie etwa modernste Glasfaser und Funktechnologien verwenden." Die Preise dürften nicht künstlich hochgehalten werden.

Einer der Hauptstreitpunkte zwischen den Wettbewerbern und dem Branchenführer sind die Gebühren, die die Telekom für die Nutzung des letzten Leitungsstücks in die Haushalte verlangen darf, die so genannte TAL-Gebühr. Der VATM fordert eine Absenkung der TAL, die Ende März ausläuft. Die Telekom muss im Januar ihren Antrag bei der Bundesnetzagentur einreichen.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen