Mordaschow bei 15 Prozent TUI-Chef gestärkt
21.07.2008, 11:05 UhrDer russische TUI-Großaktionär Alexej Mordaschow hat der Konzernspitze kurz vor Auslaufen der Angebotsfrist für die Reedereitochter Hapag-Lloyd den Rücken gestärkt. Der Investor habe seinen Anteil an dem Unternehmen vergangenen Dienstag auf gut 15 Prozent aufgestockt. Damit liegt Fredriksen in etwa gleichauf mit dem konkurrierenden norwegischen Aktionär John Fredriksen, der zuletzt ebenfalls gut 15 Prozent der Anteile hielt. Fredriksen hatte zunächst einen Verkauf von Hapag-Lloyd gefordert, war dann aber davon abgerückt.
Mordaschow steht im Machtkampf mit dem Norweger jedoch weiterhin auf der Seite des TUI-Managements. "Nach Überzeugung der S-Group ist die geplante Trennung von Hapag Lloyd im besten Sinne aller TUI AG Aktionäre, da dadurch die finanzielle Flexibilität der TUI AG gestärkt wird", hieß es in einer Mitteilung. Mordaschow werde seine Kooperation mit TUI fortsetzen und Vorstand und Aufsichtsrat darin unterstützen, sich auf das Tourismusgeschäft zu konzentrieren. Durch die Anteilsaufstockung stärke Mordaschow die "Position als langfristiger, strategischer Investor", sagte er. Erst vor knapp zwei Wochen hatte der Russe Kreisen zufolge weitere vier Millionen TUI-Aktien erworben und damit seinen Anteil auf knapp 11,5 Prozent aufgestockt. Seit Anfang April hatte der Investor über zehn Prozent der Anteile gekauft.
Fredriksen will jetzt doch kein Verkauf
TUI-Chef Michael Frenzel hatte sich zunächst lange gegen den Verkauf der Schifffahrtstochter gewehrt, war aber schließlich auf den von Fredriksen geforderten Kursschwenk eingegangen. Der Norweger fordert nun jedoch, das Vorhaben wieder abzublasen und stattdessen den Konzern in zwei Teile zu spalten.
Bis Montag 24.00 Uhr erwartet der Reise- und Schifffahrtskonzern TUI erste Angebote für Hapag-Lloyd. Als aussichtsreicher Bieter gilt die Container-Reederei Neptun Orient Lines (NOL) aus Singapur. Zudem hat eine Gruppe von deutschen Investoren Interesse signalisiert.
Quelle: ntv.de