Die Aktien des fusionierten Reisekonzerns TUI Travel sind am Montag an der Börse in London gestartet und wurden von den Anlegern recht kühl begrüßt. Die Papiere des mit Abstand weltweit größten Reisekonzerns waren mit 302 Pence gestartet, verloren im Verlauf jedoch deutlich an Wert. Zwischenzeitlich rutschten die Aktien rund fünf Prozent auf 286 Pence ab. Zu Handelsschluss erholte sich der Kurs leicht auf rund 287 Pence.

Der aus der Reisesparte der deutschen TUI und dem britischen Konkurrenten First Choice hervorgegangene Konzern hatte am Freitag mit einer abschließenden gerichtlichen Anhörung die letzte Hürde zum Zusammenschluss genommen. An TUI Travel halten die deutsche Konzernmutter 51 Prozent und die bisherigen First-Choice-Eigner 49 Prozent. An der Spitze von TUI Travel steht der bisherige First-Choice-Chef Peter Long.

Der TUI-Konzern in Hannover hatte im Frühjahr dieses Jahres die Großfusion seiner Touristiksparte mit dem britischen Reiseveranstalter First Choice Holidays eingefädelt. Die neue Gesellschaft TUI Travel hat ihren Sitz in London und kommt auf einen Jahresumsatz von rund 18 Milliarden Euro und etwa 27 Millionen Urlauber.

TUI Travel sei gut gerüstet für eigenes Wachstum und Zukäufe, sagte Unternehmenschef Long. "Unsere Aktionäre werden nicht nur von den Kostensenkungen profitieren", versprach er. In den kommenden Monaten will der Konzern alle Geschäftssparten auf den Prüfstand stellen und seine Strategie weiterentwickeln. Was das konkret heißt, will das Management im Januar nächsten Jahres erläutern.

Während sich die Börse noch nicht für die neuen Aktien erwärmen konnte, sind zumindest einige Analysten optimistischer. Die Investmentbank JP Morgan startete die Bewertung der Aktie mit der Einstufung "overweight" bei einem Kursziel von 400 Pence.