Frenzel macht nun mit TUI vor Aufspaltung
14.03.2008, 10:59 UhrTUI-Chef Michael Frenzel ist einem Zeitungsbericht zufolge bereit, den Konzern aufzuspalten und die Schifffahrtstochter Hapag-Lloyd abzutrennen. Der Vorstandschef werde dem Aufsichtsrat am kommenden Montag vorschlagen, den Konzern in das Touristikgeschäft und die Reederei zu zerlegen, meldete die Tageszeitung "Die Welt" unter Berufung auf Unternehmenskreise. "Offen ist eigentlich nur die Art und Weise, wie das geschehen wird", hieß es demnach in TUI-Kreisen.
Ein TUI-Sprecher sagte lediglich, der Aufsichtsrat werde sich mit den "strategischen Optionen des Konzerns beschäftigen. Weiter kommentieren wir das nicht." Aus dem Umfeld des Aufsichtsrats verlautete, es zeichne sich ab, dass Frenzel sich dem Druck von Aktionären beugen wolle. Aber es sei unwahrscheinlich, dass der Aufsichtsrat bereits am Montag einer Abspaltung von Hapag-Lloyd zustimmen werde.
Frenzel prüft dem Bericht zufolge drei Optionen: Neben einer Abspaltung denke er auch über einen direkten Verkauf der Hapag-Lloyd oder eine Fusion der Schifffahrtstochter mit einer anderen Großreederei nach. "Es gibt viele Möglichkeiten, es muss nicht gleich der vollständige Verkauf oder die Abspaltung sein", zitierte die Zeitung Konzernkreise. Ein Verkauf wird aber laut dem Bericht dadurch wahrscheinlicher, dass der norwegische Investor John Fredriksen nicht mehr auf einer Abspaltung bestehe.
Der größte Teil des Touristikgeschäfts wurde bereits im vorigen Jahr mit dem britischen Konkurrenten First Choice fusioniert und in die neue Tochter TUI Travel Plc ausgegliedert.
Austrian-Airlines-Anteil zurückgekauft
Die österreichische Fluggesellschaft Austrian Airlines verkauft ihren 25-prozentigen Anteil an TUI Österreich zurück an TUI. Das Geschäft werde im laufenden ersten Quartal 2008 stattfinden, teilte TUI Deutschland mit. Über Details hätten beide Unternehmen Stillschweigen vereinbart.
Austrian Airlines will sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren, TUI will sein internationales Geschäft umbauen. Die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen soll aber fortgesetzt werden.
Quelle: ntv.de