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Wachstum im Ausland Talanx mit guten Zahlen

Die drittgrößte deutsche Versicherungsgruppe Talanx will künftig vor allem im Ausland wachsen. "In Deutschland sind Zukäufe für uns nur noch in wenigen Fällen sinnvoll", sagte Talanx-Chef Herbert Haas bei der Bilanz-Pressekonferenz in Hannover. Der Anteil der außerhalb Deutschlands gezeichneten Erstversicherungsprämie habe sich in den letzten fünf Jahren bereits auf jetzt 3,3 Milliarden Euro verdreifacht. Das Geschäftsjahr 2007 habe der Konzern erneut mit einem Rekordergebnis abschließen können.

"Es war ein gutes Jahr trotz schwieriger Marktverhältnisse", sagte Haas. Die Prämieneinnahmen nahmen aber leicht um ein Prozent auf 19,1 Milliarden Euro ab. Gründe seien vor allem die Wechselkursentwicklung mit dem starken Euro, die Beendigung einer Bankkooperation in Italien und eine teilweise restriktive Zeichnungspolitik, die mit Blick auf den Ertrag bewusst auf Marktanteile verzichte. Für das laufende Jahr erwartet Haas stagnierende Prämieneinnahmen und allenfalls leicht steigende Gewinne.

Das operative Ergebnis (Ebit) stieg im vergangenen Jahr um 13 Prozent auf 1,45 Mrd. Euro. Unter dem Strich blieb eine Mrd. Euro - nach Anteilen Dritter noch ein Konzernergebnis von 477 Mio. Euro. Zum Konzern gehören Industrieversicherungen, Schaden-, Unfall- und Lebensversicherungen sowie die Hannover Rückversicherung. Marken sind etwa HDI, HDI-Gerling und Aspecta. Bereits seit zehn Jahren ist beim Talanx-Konzern ein Börsengang im Gespräch. Die Wahrscheinlichkeit, dass er noch in diesem Jahr komme, nannte Haas "sehr, sehr gering". Die Lage des Kapitalmarkts sei ebenso ein Grund dafür wie Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Bankenvertrieb - die Partner Citibank und Postbank stehen zum Verkauf.

Langfristige Verträge mit Banken

Haas zeigte sich zuversichtlich, dass die Kooperation mit Citibank und Postbank auch weitergeführt werden könne, wenn diese neue Eigentümer haben. Zunächst werde sich ein Verkauf nicht auf die Kooperation auswirken, weil Talanx langfristige Verträge mit beiden Partnern habe, die auf die potenziellen Käufer übergehen würden. Bei der Citibank liefen sie noch bis 2025, bei der Postbank bis 2022. An der Zusammenarbeit verdienten beide Seiten gut, betonte Haas. Er würde es daher begrüßen, wenn die Kooperation fortgeführt würde.

Im Ausland strebt Haas an, mittelfristig 50 Prozent der Erstversicherung dort zu gerieren. Insbesondere bei den Lebensversicherungen gebe es noch Nachholbedarf, hier liege der Prämienanteil aus dem Ausland erst bei 10 Prozent. Im Segment Schaden/Unfall-Erstversicherung stammte 2007 bereits 46 Prozent der Prämien dieses Sektors aus dem Ausland.

Insgesamt rücke das Auslandsgeschäft immer stärker in den Fokus, sagte Haas. Das Prinzip sei dabei, kleine oder mittelgroße Gesellschaften zu kaufen , die in ihren Ländern großes Potenzial hätten, und mit ihnen zu wachsen. Dies habe in Ländern wie etwa Brasilien, Österreich, Ungarn und Polen gut funktioniert. Mit der Citibank gebe es zwei neue Joint Ventures in Russland und der Türkei. Insgesamt ist der Konzern in 150 Ländern aktiv.

Quelle: ntv.de

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