Neues Opfer der Absatzkrise Tedrive geht in die Pleite
10.12.2008, 20:48 UhrDie Krise in der Automobilindustrie hat ein weiteres Opfer im deutschen Mittelstand gefordert. Nach dem Bremsbelägehersteller TMD Friction aus Leverkusen hat nun der Autozulieferer Tedrive Insolvenz angemeldet.
"Die Geschäftsführer der tedrive Germany GmbH mit Sitz in Düren und der tedrive Steering GmbH mit Sitz in Wülfrath haben beim Amtsgericht Aachen die Eröffnung des Insolvenzverfahrens beantragt", heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Ziel sei es, die Unternehmen "im Rahmen eines Insolvenzplanverfahrens in Eigenverwaltung zu sanieren". Das Vorgehen sei "vergleichbar mit dem US-amerikanischen Chapter-11-Verfahren". Betroffen sind nach diesen Angaben rund 1500 Mitarbeiter.
Wie die "Westdeutschte Allgemeine Zeitung" (WAZ) berichtet, haben massive Umsatzrückgänge das Management zu diesem Schritt gezwungen. Löhne und Gehälter der Mitarbeiter sollen zunächst gesichert sein.
Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde Andreas Ringstmeier bestellt, teilt das Unternehmen mit. Die Geschäftsführung sei überzeugt, dass das Unternehmen fortgeführt werden könne. Auch die Gesellschafter stünden hinter dem Sanierungsprogramm.
Problemkunde aus den USA
Die Gesellschaften gehören zur niederländischen Tedrive Holding mit Hauptsitz in Heerlen. Der Mittelständler mit insgesamt 2600 Beschäftigten fertigt an insgesamt fünf Standorten Lenksysteme und Antriebswellen unter anderem für Volkswagen, BMW, Ford und GM. Der Jahresumsatz liegt bei rund 500 Mio. Euro.
In Düren lässt tedrive Antriebswellen und Differenziale fertigen. In Wülfrath produzieren die Mitarbeiter von tedrive Steering dagegen Lenksysteme. Das Unternehmen verfügt über weitere Fabrikationsstätten in Polen und Brasilien.
Quelle: ntv.de