Auftragsstau auflösen Telekom braucht Wochen
20.06.2007, 15:29 UhrDer Auftragsstau bei der Deutschen Telekom wird sich nach Unternehmensangaben trotz der Einigung im Tarifstreit noch längere Zeit bemerkbar machen. "Es wird noch einige Wochen dauern, bis wir die Zahl der unbearbeiteten Aufträge wieder auf Normalmaß haben", sagte Telekom-Sprecher Sam Azrak. Am problematischsten sei der Rückstand bei den Leitungsstörungen. Leichter sei es, den Stapel der Neuaufträge und der Anträge auf Tarifwechsel abzuarbeiten.
Den Kunden soll die Ausgliederung von 50.000 Service-Mitarbeitern zum 1. Juli unmittelbar zugute kommen: "Wir werden in Zukunft deutlich mehr Zeit für die Kunden haben", sagte der Sprecher. So könnten dank der Flexibilisierung der Arbeitszeiten während der Stoßzeiten in den Callcentern mehr Mitarbeiter eingesetzt werden. "Dadurch werden die Wartezeiten kürzer", sagte Azrak. Auch die neue Weiterbildungsvereinbarung, die die Telekom mit ver.di getroffen habe, werde den Kunden zugute kommen. Pro Mitarbeiter und Jahr seien drei Fortbildungstage für besseren Service vereinbart worden.
Unterm Strich bekomme die Telekom ein harmonischeres Zeitmanagement, erklärte der Sprecher. So habe das Unternehmen den Samstag als Arbeitstag gewonnen. Dies sei besonders für Kunden wichtig, die während der Woche berufstätig seien. "In Zukunft muss der Kunde unseren Techniker nicht mehr während der Woche empfangen, wenn er gerade auf heißen Kohlen sitzt", sagte Azrak.
Nach langwierigen Verhandlungen haben sich die Telekom und die Gewerkschaft ver.di auf einen Kompromiss über die Auslagerung von 50.000 Stellen zum 1. Juli in eigenständige Service-Gesellschaften geeinigt. Demnach sinkt das Einkommensniveau in den neuen T-Service-Gesellschaften um 6,5 Prozent, die Arbeitszeit steigt um vier auf 38 Wochenstunden.
Quelle: ntv.de