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T-Mobile UK kommt teuer Telekom tief im Minus

Die Deutsche Telekom hat im ersten Quartal die schleppenden Geschäfte in einigen Auslandsmärkten mit einem Nettoverlust bezahlt. Wie der Konzern am Donnerstag mitteilte, stand unter dem Strich ein Minus von 1,1 Mrd. Euro nach einem Gewinn von 0,9 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum. Enthalten ist darin eine Abschreibung auf den Wert der Mobilfunktochter in Großbritannien von 1,8 Mrd. Euro.

Ohne diese Abschreibung betrug der sogenannte bereinigte Konzernüberschuss von Januar bis März dieses Jahres 0,7 Mrd. Euro, ein Minus von immer noch 12,7 Prozent.

Neben T-Mobile UK machten der Telekom auch die Mobilfunktöchter in den USA und Polen zu schaffen. Einbußen dort gingen auf das "eingetrübte konjunkturelle Umfeld" und insbesondere in Europa auf Wechselkursschwankungen zurück, erklärte der Konzern.

OTE erstmals konsolidiert

Ihren Umsatz steigerte die Telekom um 6,2 Prozent auf 15,9 Mrd. Euro. Das Plus kam allerdings vor allem durch die Integration des griechischen Konzerns OTE zustande. Sein Beitrag, den die Telekom für elf Monate konsolidierte, beträgt für das Ebitda rund zwei Mrd. Euro, für den Free Cash Flow rund 0,6 Mrd. Euro.

Die Telekom hatte bereits vor gut zwei Wochen vorläufige Zahlen berichtet und zugleich überraschend ihre Prognose für das Gesamtjahr gesenkt. Der Vorstand geht nun davon aus, dass das bereinigte Konzern-Ebitda zwei bis vier Prozent unter dem Vorjahreswert von 19,5 Mrd. Euro liegen wird. Das Ziel soll mit Sparmaßnahmen abgesichert werden. Der Free Cash Flow soll mit 6,4 Mrd. Euro ebenfalls unter den im Vorjahr erreichten sieben Milliarden Euro bleiben.

Entlassungen bei T-Systems?

Telekom-Chef Ren Obermann hat Berichte über drohende betriebsbedingte Kündigungen bei der Tochterfirma T-Systems zurückgewiesen und von "Säbelrasseln" gesprochen. Das Unternehmen habe in der Vergangenheit mehrfach betont, dass ein Personal- und Kostenumbau in der Geschäftskundensparte notwendig sei, sagte er am Donnerstag bei der Vorlage der Quartalszahlen. Dabei strebe die Telekom sozialverträgliche Lösungen an. Derzeit befänden sich die Tarifpartner in Verhandlungen.

Die "Financial Times Deutschland" schrieb am Donnerstag, dass Spartenvorstand Reinhard Clemens bis Ende dieses Jahres in Deutschland mehr als 3000 Stellen streichen wolle. Nur für rund die Hälfte der Betroffenen deute sich derzeit ein sozial abgefedertes Ausscheiden aus dem Konzern an. Rund 1500 T-Systems-Mitarbeiter müssten mit betriebsbedingten Kündigungen rechnen, hieß es in der Zeitung.

Quelle: ntv.de, dpa / Reuters

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