Ricke und Zumwinkel Telekom will Schadenersatz
22.04.2009, 19:21 UhrDie Deutsche Telekom fordert von ihren ehemaligen Top-Managern Kai-Uwe Ricke und Klaus Zumwinkel jeweils knapp eine Mio. Euro Schadenersatz. Nach Angaben der "Süddeutschen Zeitung" hat die Kölner Anwaltskanzlei Loschelder Rechtsanwälte entsprechende Schreiben an den früheren Vorstandsvorsitzenden Ricke und den ehemaligen Aufsichtsratschef Zumwinkel verschickt.
Danach würden die beiden früheren Manager aufgefordert, jeweils 994.050,53 Euro Schadenersatz im Rahmen des Bespitzelungsskandals zu leisten. Die Kanzlei hatte im Auftrag des Vorstands und des Aufsichtsrates wochenlang die Ansprüche geprüft und jetzt den Managern die Forderungen präsentiert. Im Rahmen der Affäre wurden Mitarbeiter, Aufsichtsräte, Gewerkschafter und Journalisten ausgespäht.
Ricke und Zumwinkel wird vorgeworfen, die Bespitzelung von Telekom-Mitarbeitern in Auftrag gegeben zu haben. Die Forderungen könnten sich nach "SZ"-Informationen sogar noch erhöhen, denn die Telekom habe den bespitzelten Mitarbeitern zugesagt, ihre Anwaltskosten zu übernehmen.
Diese müssten dann auch, zumindest teilweise, von Ricke und Zumwinkel getragen werden
Die Staatsanwaltschaft Bonn wird das Ermittlungsverfahren in dieser Datenaffäre der Zeitung zufolge voraussichtlich im Sommer abschließen. Die Ermittler halten es demnach für möglich, dass auch Ricke und Zumwinkel vor Gericht müssen.
Die Telekom hatte in den Jahren 2005 und 2006 durch das Ausspähen von Verbindungsdaten der Weitergabe von Interna an Journalisten etwa aus dem Aufsichtsrat auf die Spur kommen wollen. Das Unternehmen selbst hatte im Mai 2008 Anzeige erstattet und betreffende Unterlagen der Staatsanwaltschaft übergeben. Insgesamt sollen etwa 60 Personen bespitzelt worden sein. Die Bonner Staatsanwaltschaft ermittelt seit fast einem Jahr auch gegen Zumwinkel.
Quelle: ntv.de