France Telecom hartnäckig TeliaSonera im Visier
08.06.2008, 13:16 UhrFrance Telecom lässt bei seinem milliardenschweren Werben um den nordischen Mobilfunkkonzern TeliaSonera nicht locker. France-Telecom-Chef Didier Lombard versprach, den schwedisch-finnischen Konzern nach einer Übernahme nicht aufspalten zu wollen. Zugleich schlossen die Franzosen allerdings eine Erhöhung ihres Gebots von rund 30 Milliarden Euro vorerst aus. Denkbar wäre auch ein Rückzug der Offerte - wenn sich die Talfahrt der France-Telecom-Aktie fortsetzen sollte, sagte Finanzchef Gervais Pellissier dem "Journal du Dimanche". Die Aktie hat seit Bekanntgabe der Fusionspläne am Donnerstag rund zehn Prozent verloren.
"Ich werde nichts aufspalten", sagte France-Telecom-Chef Lombard der Wirtschaftszeitung "Dagens Industri". "Ich habe vor, den ersten wirklich gesamteuropäischen Telekomanbieter zu schaffen." TeliaSonera ist aus der Fusion der führenden Mobilfunkkonzerne Schwedens und Finnlands entstanden und gehört zu mehr als 50 Prozent den Regierungen beider Länder.
Offerte als zu niedrig abgewiesen
Mit der Fusion von TeliaSonera und der France-Telecom-Marke Orange würde der weltweit viertgrößte Mobilfunkanbieter entstehen. Doch TeliaSonera und die Regierung in Stockholm haben die Offerte der Franzosen als zu niedrig zurückgewiesen.
Anlass für einen Rückzug des Gebots wäre auch, wenn Aktionäre und Management von TeliaSonera die Avancen nicht als freundlich betrachten sollten, sagte Finanzchef Pellissier weiter. "Wir sind vom Sinn des Vorhabens für beide Seiten überzeugt, aber es ist nicht essenziell für France Telecom." Pellissier zog den Vergleich zum Softwareriesen Microsoft, der von seiner Offerte für Yahoo schließlich zurücktrat. Entscheidend sei eine schnelle Entscheidung, sagte Pellissier. Die Franzosen haben eine Frist von 15 Tagen für die Gespräche mit TeliaSonera gesetzt.
Quelle: ntv.de