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Arcandor-Stütze Thomas Cook schwächelt

Der zu Arcandor gehörende Reisekonzern Thomas Cook ist im traditionell schwachen Winterhalbjahr wegen höherer Zinskosten tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich verbuchte Europas zweitgrößtes Reiseunternehmen in den sechs Monaten bis Ende März einen knapp 18 Prozent höheren Verlust von 207,3 Mio. Pfund.

Grund dafür waren unter anderem höhere Finanzierungskosten durch die steigende Verschuldung, die sich innerhalb eines Jahres auf etwa eine Mrd. Pfund verfünffacht hatte. Thomas Cook hatte das Geld für Zukäufe, einen Aktienrückkauf und Dividendenzahlungen ausgegeben. Letztere kommen hauptsächlich der angeschlagenen Mutter Arcandor zugute, die 53 Prozent der Anteile hält.

Operativ verringerte Thomas Cook im ersten Halbjahr seinen Verlust um knapp 16 Prozent auf 110,9 Mio. Pfund, während der Umsatz um knapp 13 Prozent auf 3,5 Mrd. Pfund zulegte. Da Reisekonzerne einen Großteil ihres Geschäfts im Sommer machen, sind Verluste im Winter keine Seltenheit.

Der Reisekonzern, der aus der Fusion des KarstadtQuelle-Reisegeschäfts mit dem britischen Wettbewerber MyTravel entstanden war, ist mit fast 90 Prozent der operativen Erträge der wichtigste Ergebnisbringer von Arcandor. Der neue Arcandor-Chef Karl-Gerhard Eick will daher beim Umbau des Handelskonzerns auch nicht auf die Reisetochter verzichten.

Neben der sinkenden Urlaubslaune vieler Kunden hat Cook zuletzt auch den Ausbruch der Schweinegrippe zu spüren bekommen, durch den Reisen nach Mexiko gestrichen wurden. Im Gesamtjahr würden sich die Auswirkungen jedoch in Grenzen halten.

Quelle: ntv.de

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