Spitzentreffen fällt aus Tiefschlag für Schaeffler
28.01.2009, 21:39 UhrEin für Donnerstag geplantes Spitzengespräch in Berlin über die Zukunft der in Bedrängnis geratenen Schaeffler-Gruppe ist Kreisen zufolge vertagt worden. Das Treffen sei kurzfristig verschoben worden. Continental-Großaktionär Schaeffler habe noch kein Konzept zur Zukunft der beiden Unternehmen vorgelegt. Das fränkische Familienunternehmen ist durch den Einstieg beim hannoverschen Autozulieferer Continental in Schwierigkeiten geraten.
Zu dem für Donnerstag in Berlin anberaumten Treffen waren Vertreter von Schaeffler, Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) sowie die Ministerpräsidenten von Niedersachsen und Bayern, Christian Wulff (CDU) und Horst Seehofer (CSU), erwartet worden. Die beiden Länderchefs hatten deutlich gemacht, dass sie Kapitalspritzen ablehnen, nötigenfalls aber zu Bürgschaften bereit wären.
Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" hatte vor der Verschiebung des Treffens berichtete, dass es noch keine Grundlage für ein erfolgversprechendes Gespräch gebe. Es fehle eine belastbare Anfangsbilanz für ein Finanzkonzept für Schaeffler.
Anfrage bei der Bundesregierung
Schaeffler hat Berichten zufolge bei der Bundesregierung wegen einer Kapitalspritze von bis zu vier Mrd. Euro angeklopft. "Es gab eine informelle Anfrage von Schaeffler", hieß es. Es sei darum gegangen, ob das geplante 100-Milliarden-Euro-Rettungspaket des Bundes für Unternehmen dafür Möglichkeiten bietet. Die Regierung hat sich noch nicht festgelegt, ob sie dabei Kapitalspritzen geben könnte.
Formell beantragt hat Schaeffler Hilfe im Rahmen des neuen Hilfspakets für Unternehmen noch nicht. "Wir haben noch keine konkreten Anträge", sagte ein Ministeriumssprecher. "Es gibt natürlich immer wieder einmal informelle Anfragen, welche Konditionen am Ende gelten werden."
Die Bundesregierung will in Not geratenen Firmen Hilfe primär in Form von Krediten und Bürgschaften anbieten. Die Einzelheiten des Fonds und der Bedingungen für die Gewährung von Hilfen sind aber noch nicht ausgearbeitet. Bei dem knapp 500 Mrd. Euro schweren Hilfsprogramm, das für Banken aufgelegt wurde, bietet der Bund auch Kapitalspritzen. Dafür sind allerdings hohe Zinsen fällig. Bei der Commerzbank belaufen sich diese auf neun Prozent.
Quelle: ntv.de