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Druck auf die Stahlpreise Toyota geht voran

Der weltgrößte Autobauer Toyota will die Einbußen der Absatzkrise durch geringere Stahl-Ausgaben in Grenzen halten. Nach einem Zeitungsbericht streben die Japaner an, den Einkaufspreis für Stahl um 30 Prozent zu drücken. Die erste Senkung seit Jahren könnte Signalwirkung für beide Branchen haben und darüber entscheiden, wie die Hersteller durch die Krise kommen.

Vorerst rechnen Experten beim einst erfolgsverwöhnten Autobauer mit weiteren Hiobsbotschaften: Erwartet wird, dass Toyota zu Beginn nächster Woche ihre Absatzprognose für das kommende Jahr kräftig zusammenstreicht.

Der Konzern wolle beim Stahlproduzenten Nippon Steel und anderen Herstellern Anfang 2009 eine Preissenkung von 30 Prozent durchsetzen, berichtete die Wirtschaftszeitung "Nikkei". "Wenn ein Hersteller wie Toyota die Stahlpreise auf das Niveau von 2005/2006 drückt, hätte das einen entscheidenden Einfluss auf Verhandlungen über Stahlpreise weltweit", schrieb JPMorgan Analyst Takaki Nakanishi. Für die kriselnden Autohersteller sei entscheidend, mit Hilfe geringerer Rohstoff-Ausgaben wieder bessere Ergebnisse zu erzielen. Ein Toyota-Sprecher erklärte, bisher seien keine Entscheidungen über die Stahlpreis-Verhandlungen gefallen.

"Prius"-Werk in den USA auf Eis

Toyota hat - wie fast alle Hersteller weltweit - bereits umfangreiche Sparprogramme aufgelegt. Die Produktion wurde gekürzt, Zeitarbeiter entlassen und Werke stillgelegt. Anfang der Woche erklärte der Konzern, die Fertigstellung eines "Prius"-Werks im US-Bundesstaat Mississippi auf unbestimmte Zeit auszusetzen. Auch die Verkäufe des umweltfreundlichen Hybrid-Modells, bislang der Verkaufsschlager des Konzerns, waren im November trotz umstrittener Null-Prozent-Finanzierungsangebote in den USA um 48 Prozent eingebrochen.

Da die Krise mittlerweile auch Wachstumsmärkte erreicht hat, gehen Analysten davon aus, dass Toyota auch den Bau neuer Fabriken in China, Brasilien und Indien hinauszögern wird. "Wir glauben, weitere Produktionskürzungen sind unausweichlich", schreibt JPMorgan.

Die meisten Analysten gehen davon aus, dass Toyota seine Absatzprognose für 2009 bei der Jahresabschlusskonferenz am Montag deutlich nach unten korrigieren wird - um mindestens eine Million Fahrzeuge. Laut japanischen Medien wird Toyota seine Vorhersage auf acht bis 8,7 Mio. Autos senken. Im aktuellen Geschäftsjahr, das im März endet, gehen die Japaner von 8,26 Mio. Autos aus.

Quelle: ntv.de

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