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Keine Bankenkrise Trichet lobt sich selbst

Die großen europäischen Banken werden nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank aus der amerikanischen Immobilienkrise mit einem blauen Auge davonkommen. "Es ist wichtig anzumerken, dass die Kreditverluste nicht groß genug sind, um die Stabilität der wichtigen Finanzhäuser wesentlich zu beeinträchtigen", sagte EZB-Präsident Jean-Claude Trichet vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des EU-Parlaments in Brüssel. Die Notenbanken des Eurosystems hätten schnell und effizient auf die Finanzkrise reagiert.

Kritik übte Trichet an den Rating-Agenturen. Die geringe Zahl großer, weltweit agierender Agenturen sei ein Problem. Investoren sollten niemals die Meinung der Rating-Agenturen als Ersatz für ihre eigene Risikoanalyse nehmen, mahnte er. Dies sei eine wichtige Lehre aus den aktuellen Marktturbulenzen. Den Rating-Agenturen wird von Kritikern vorgeworfen, Finanzprodukte selbst dann noch hervorragend bewertet zu haben, als die amerikanische Hypothekenkrise schon offensichtlich war.

Die Krise hat zu Kurseinbrüchen an den Börsen und Milliarden-Verlusten bei vielen Banken geführt. Aus Misstrauen darüber, welche Verluste in den Geldhäusern aufgelaufen sein könnten, liehen sich die Banken untereinander kaum noch Geld. Die Zentralbanken mussten hunderte Milliarden zuschießen, um eine Kreditklemme und einen weiteren Anstieg der Marktzinsen zu verhindern. Wegen der Turbulenzen hatte die EZB vergangenen Donnerstag auf ihre beabsichtigte Zinserhöhung verzichtet.

Die deutschen EZB-Ratsmitglieder warben unterdessen für eine Rückkehr zum alten Zinskurs. Nach Bundesbank-Präsident Axel Weber sprach sich auch EZB-Direktoriumsmitglied Jürgen Stark trotz der nervösen Finanzmärkte für eine erneute Anhebung des Leitzinses aus. "Niemand hat gesagt, dass wir eine weitere Zinserhöhung aufgegeben haben", sagte er. Ähnlich hatte sich am Freitag schon Weber geäußert. "Aufgeschoben ist nicht aufgehoben", sagte der Bundesbankchef.

Quelle: ntv.de

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