"Marktsignale nicht erkannt" UBS-Boss zeigt Reue
27.02.2008, 12:21 UhrDie Führung der Schweizer Großbank UBS hat erneut Fehler bei der Behandlung der Kreditkrise in den USA eingeräumt. "Wir sind zutiefst enttäuscht, dass es uns nicht gelungen ist, die Marktsignale im amerikanischen Immobilienmarkt frühzeitig zu erkennen", sagte der Präsident des UBS-Verwaltungsrates, Marcel Ospel.
"Es steht außer Frage, dass wir gewisse Entwicklungen falsch beurteilten", sagte Ospel auf der außerordentlichen Generalversammlung der Großbank. Den nach den Abschreibungen in Höhe von bisher 21 Milliarden Franken (13 Milliarden Euro) geforderten Rücktritt lehnte Ospel erneut ab. "An der Spitze eines Unternehmens zu stehen, erfordert neben der Pflichterfüllung auch Loyalität, Ausdauer und Mut", sagte der UBS-Chef.
Den Aktionären liegt der Plan der UBS-Führung vor, den Staatsfonds von Singapur an der Bank zu beteiligen, der damit auch größter Einzelaktionär würde. Gegen den Plan über eine Kapitalzufuhr in Höhe von insgesamt 13 Milliarden Franken (etwa 8,0 Milliarden Euro) durch Singapur und einen nahöstlichen Investor gibt es starke Widerstände. Zur Abstimmung am Mittwoch steht auch ein Antrag auf eine Sonderprüfung der Bank. 2007 hat die UBS einen Jahresverlust von knapp 4,4 Milliarden Franken (2,7 Milliarden Euro) vorgelegt.
Quelle: ntv.de