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Dürrer Verkaufsmonat US-Automarkt am Boden

Die Talfahrt des weltweit größten Automarktes USA hält an. Der Autoabsatz näherte sich im April weiter in großen Schritten dem niedrigsten Stand seit fast 30 Jahren an. Dabei beschleunigte sich vor allem der Einbruch der deutschen und japanischen Hersteller. Auch der drittgrößte US-Autobauer Chrysler meldete einen Tag nach seinem Insolvenzantrag einen Rückgang um 48 Prozent. Lediglich die Opel-Mutter General Motors (GM) und Ford konnten ihren Abschwung im Vergleich zum Vormonat abbremsen.

Ford musste Einbußen von 31,6 Prozent hinnehmen nach einem Minus von 41 Prozent im März. Der einzige der "Großen Drei", der bislang ohne Staatshilfen auskommt, verkaufte zu Hause 134.000 Fahrzeuge, nach knapp 200.000 im April vergangenen Jahres. GM grenzte sein Minus mit einem Absatz von rund 173.000 Stück auf 34 Prozent ein, nachdem der krisengeschüttelte Konzern im April noch 45 Prozent weniger Fahrzeuge auf dem Heimatmarkt verkauft hatte. Der Autoabsatz macht in den USA bis zu einem Fünftel der gesamten Verbraucherausgaben aus und ist in jedem Monat einer der ersten Indikatoren für die Stimmung unter den Konsumenten.

Auch die Deutschen leiden

BMW, Porsche und Daimler mussten im April noch stärkere Rückgänge hinnehmen als im Monat zuvor, entdecken aber dennoch erste Anzeichen für eine Stabilisierung. "Branchenweit fühlte sich der April eher wie ein Trockengebiet an als wie ein Frühlingsgarten", erklärte Jim O'Donnell, der BMW-Präsident für Nordamerika am Freitag. "Aber wenigstens sehen wir Verbesserungen gegenüber dem finsteren Jahresanfang."

BMW schlug im April in den USA 38,4 Prozent weniger Fahrzeuge los als im selben Monat des Vorjahres. Dies waren gut 12.000 Stück weniger. Der Rückgang ohne die Marke Mini fiel mit 41,3 Prozent noch deutlicher aus. Im März hatten die Münchner den Einbruch noch auf 22,9 Prozent beschränkt.

Porsche verkaufte in den USA mit 1853 Fahrzeugen 35,3 Prozent weniger als im April 2008, nach einem Minus von 27 Prozent im März. Der Sportwagenhersteller schlug dennoch einen vorsichtig optimistischen Ton an. Der April sei der beste Monat seit Anfang des Jahres gewesen, erklärte das Unternehmen. Zudem setze Porsche seine Hoffnungen darauf, dass der wirtschaftliche Druck etwas nachlasse und das Verbrauchervertrauen zurückkehre.

Daimler meldete in den USA für seine Marke Mercedes Benz einen Absatzrückgang von 28,1 Prozent nach 23 Prozent im März. Der Stuttgarter Konzern verkaufte knapp 14.600 Fahrzeuge nach rund 20.300 im April vergangenen Jahres.

Europas größter Autobauer Volkswagen schlug sich im April mit einem Absatzminus von 16,1 Prozent indes besser als seine Konkurrenten. Im März hatte VW noch einen Verkaufseinbruch von knapp 20 Prozent hinnehmen müssen.

"Buy american" greift

Der japanischen Konkurrenz erging es nicht besser. Weltmarktführer Toyota musste mit einem Rückgang von 42 Prozent auf 126.000 Stück im vergangenen Monat die größten Einbußen hinnehmen. Im März war das Geschäft der Japaner um 36,6 Prozent geschrumpft.

Der Absatzeinbruch beim Renault-Partner Nissan hielt sich in den USA und Kanada mit 37,8 Prozent auf 47.200 Fahrzeuge fast exakt auf dem Niveau des Vormonats.

Quelle: ntv.de

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