Sorgen um das Wachstum US-Banker pessimistisch
16.08.2008, 11:04 UhrDie US-Wirtschaft wird sich nach Ansicht von Spitzenvertretern der US-Notenbank (Fed) auch in der zweiten Jahreshälfte nicht erholen. Auch die zweite Jahreshälfte 2008 werde wohl extrem schleppend verlaufen, sagte der Präsident der Fed von Chicago, Charles Evans.
Das Risiko einer ernsthaften Abschwächung scheine derzeit aber nicht so wahrscheinlich wie noch zu Beginn des Jahres vorausgesagt. Sein Kollege Dennis Lockhart von der Fed von Atlanta zeigte sich ebenfalls beunruhigt über die wirtschaftliche Entwicklung. Er sehe einige Risiken, die zu einer weiteren Abschwächung führen könnten, sagte Lockhart.
Eine neuerliche Senkung des Leitzinses sahen aber beide nicht als Lösung, obgleich zumindest Evans sein derzeitiges Niveau als nicht sehr belebend bewertete. Aufgrund der Finanzkrise hätten auch die jüngsten US-Zinssenkungen nicht zu einer solchen Erweiterung des Kreditrahmens bei Haushalten und Unternehmen geführt, wie dies üblicherweise der Fall wäre, sagte Evans weiter. Die US-Notenbank hat in mehreren Schritten seit dem Herbst 2007 den US-Leitzins von 5,25 auf 2,0 Prozent gesenkt.
Nach Angaben von Evans muss die Fed vor allem drei Fronten im Blick behalten: die anhaltende Krise an den Finanzmärkten, das stockende US-Wirtschaftswachstum und die steigende Inflationsgefahr. Letztere ist Lockhart zufolge zwar besorgniserregend, der Fall des Ölpreis helfe aber ungemein, den weiteren Preisauftrieb abzuschwächen.
Evans und Lockhart sind im zinsentscheidenden Offenmarktausschuss der Notenbank (FOMC) in diesem Jahr nicht stimmberechtigt.
Quelle: ntv.de