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Biodiesel aus Bayern US-Firma kauft Campa

Der insolvente Biodiesel-Hersteller Campa wird vom US-Unternehmen Archer Daniels Midlands Company (ADM) übernommen. Das teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Bruno Fraas am Freitag mit. Der Verkauf an ADM bedarf nach seinen Angaben allerdings erst noch der Zustimmung des Bundeskartellamtes.

Ausgenommen von der Übernahme sei das Biodiesel-Werk in Ochsenfurt (Landkreis Würzburg), betonte Fraas. Es soll getrennt verkauft werden. Für Campa gab es mehrere Kaufinteressenten. Das Unternehmen ist mit jährlich etwa 150.000 Tonnen produziertem Biokraftstoff der größte Biodiesel-Hersteller Süddeutschlands.

Für die von ADM erworbene Ölmühle am Campa-Firmensitz im niederbayerischen Straubing habe das Unternehmen einen Preis in der Größenordnung von 50 Mio. Euro geboten. "ADM hat das höchste Gebot abgegeben und von Anfang kooperativ verhandelt", sagte Fraas. Außerdem habe ADM von vornherein nur Interesse für die Ölmühle gezeigt, wodurch die Raffinerie problemlos aus dem Gesamtpaket habe herausgelöst werden können. Damit habe man verhindern wollen, dass ein Investor sofort nach dem Kauf das Ochsenfurter Biodiesel-Werk schließt.

Der US-Futter- und Lebensmittelhersteller ADM, der nach eigenen weltweit 27.000 Mitarbeiter beschäftigt, will mit der Übernahme seine Führungsposition in der Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte ausweiten. "Mit der Übernahme erweitern wir unsere Aktivitäten im Bereich der Ölsaatenverarbeitung in Mittel- und Osteuropa, wo wir bisher noch über keine Produktionsanlagen verfügen", erläuterte ADM-Europa-Manager Joe Taets laut Mitteilung. Der Standort mit seiner Nähe zu den Märkten in Tschechien, Ungarn und der Slowakei eröffne neue Geschäftsmöglichkeiten.

Die investierten Bauern hoffen

Die Herauslösung des Biodiesel-Werks in Ochsenfurt bietet nach den Worten von Insolvenzverwalter Fraas nun auch der Verwertungsgesellschaft für nachwachsende Rohstoffe (VNR) die Chance, mitzubieten. Der Preis dafür bewege sich lediglich im einstelligen Millionenbereich, was von der VNR finanzierbar wäre. Allerdings gebe es auch noch andere Interessenten für das Biodiesel-Werk.

In der VNR sind rund 2000 Bauern aus der Region organisiert; sie waren bisher mit 11,4 Mio. Euro oder 42 Prozent an der früheren Campa-Holding beteiligt. Die Bauern müssen nach Fraas' Einschätzung nach der Insolvenz mit dem Verlust ihrer Einlage rechnen.

Quelle: ntv.de

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