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Sieben frische Milliarden US-Sparkasse am Tropf

Die von der Finanzkrise schwer getroffene größte amerikanische Sparkasse Washington Mutual verschafft sich eine dringend benötigte Kapitalspritze in Höhe von sieben Milliarden US-Dollar. Im ersten Quartal sei zudem wegen Milliardenabschreibungen ein Verlust von 1,1 Mrd. US-Dollar (0,7 Mrd. Euro) angefallen, teilte das Finanzinstitut in Seattle im US-Bundesstaat Washington mit. Die Dividende wird fast komplett gestrichen. Das Geschäft mit Immobilienkrediten wird deutlich gestutzt.

Das frische Geld kommt von einer Investorengruppe rund um die Beteiligungsgesellschaft TPG. Washington Mutual folgt damit vielen anderen Banken in den USA und Europa, die sich wegen der schweren Belastungen neue Mittel beschaffen mussten. Die Sparkasse hatte bereits im vergangenen Jahr infolge der US-Immobilienkrise kräftige Verluste erlitten und war in die roten Zahlen gerutscht.

Die Börse reagierte mit einem Abschlag für die Aktie von knapp fünf Prozent auf rund 12,50 US-Dollar. Am Vortag war sie allerdings nach Spekulationen über die geplante Kapitalerhöhung um fast 30 Prozent in die Höhe geschossen. Die Finanzspritze fiel höher aus als erwartet und erfolgt über die Ausgabe neuer Aktien.

Allein im ersten Quartal muss Washington Mutual faule Darlehen in Höhe von 1,4 Mrd. US-Dollar wertberichtigten. Hinzu kommt eine deutlich erhöhte Vorsorge für weitere gefährdete Kredite von 3,5 Mrd. US-Dollar. Die Quartalsdividende wird von zuletzt 15 US-Cent auf nur noch 1 Cent gekürzt. Dies spare zusätzlich 490 Mio. US-Dollar ein. Weitere Zahlen für das erste Quartal will Washington Mutual am 15. April vorlegen.

Washington Mutual schließt zudem alle speziellen Außenbüros für das Hypothekengeschäft und stellt den Vertrieb über Kreditvermittler ein. Vor der Kapitalerhöhung hatten US-Medien auch über Gespräche zu einem Verkauf von Washington Mutual an die US-Großbank JP Morgan Chase oder ein anderes Institut berichtet. Diese lägen nun vorerst auf Eis.

Quelle: ntv.de

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