Die Investmentgruppe Atticus hat ihren Anteil an der Deutschen Börse auf 11,68 Prozent erhöht. Der Hedge Fonds will seinen größeren Einfluss offenbar gleich sichtbar machen und stellte eine Forderung an die Deutsche Börse: Das Management des Börsenbetreibers soll die sofortige Abspaltung der Abwicklungstochter Clearstream vorantreiben.

"Die Aktionäre würden von einer sofortigen Trennung von Clearstream profitieren", schrieben die Manager des Fonds an den Börsen-Aufsichtsratschef Kurt Viermetz.

Nur wenige Stunden zuvor hatte die Deutsche Börse auf der Bilanzpressekonferenz erstmals die in den vergangenen Wochen am Finanzmarkt aufgekommenen Gerüchte um eine Zerschlagung des Konzerns zurückgewiesen. "Spekulationen über eine Abspaltung von Teilen erteile ich eine klare Absage", sagte der Vorstandsvorsitzende Reto Francioni. Vorstand und Aufsichtsrat sowie die große Mehrheit des durch die Aktionäre vertretenen Kapitals seien der festen Überzeugung, dass das Ganze mehr wert sei als die Summe der Teile.

Die Aufstockung der Anteile durch Atticus dürfte für die Deutsche Börse überraschend gekommen sein. Noch am Mittag hatte die Deutsche Börse erklärt, keinerlei Anzeichen für eine größere Veränderung bei den Beteiligungen der Hedgefonds zu sehen. "In den letzten zehn bis zwölf Monaten hat es unseren Informationen zufolge keine großen Änderungen bei den Anteilen von TCI und Atticus an der Deutschen Börse gegeben", sagte der Finanzvorstand Mathias Hlubek. Der Hedgefonds TCI halte weiterhin rund 10 Prozent, der Investor Atticus rund sieben Prozent.