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Alles auf dem Prüfstand Umbau bei IBM

Mit einem massiven Umbau will der neue IBM-Deutschland-Chef Martin Jetter die Stuttgarter Tochter des IT-Riesen effizienter machen. "Wir werden künftig nicht mehr alles machen, sondern die Bereiche stärken, in denen wir über besondere Kompetenzen verfügen", sagte Jetter dem "Handelsblatt". Der Manager ist seit November 2006 Chef der deutschen IBM-Tochter. Er schließt eine Trennung von Mitarbeitern nicht aus. Eine Größenordnung nannte Jetter aber nicht.

Die Neuausrichtung der Deutschland-Tochter erfolgt nach Angaben des Blattes vor dem Hintergrund der neuen Strategie von IBM-Chef Sam Palmisano. Er will bei Projekten künftig die notwendigen Kompetenzen aus dem weltweiten Konzernverbund akquirieren. Die Nutzung von Kapazitäten in Niedriglohnländern wie Indien soll zudem die Angebote wettbewerbsfähiger machen.

Bei IBM wächst damit der Wettbewerb zwischen den Landesgesellschaften. "Jeder Mitarbeiter muss zeigen, dass er besser ist, als die IBM-Kollegen in anderen Ländern", sagte Jetter und ergänzte: "Ich will keinen Mitarbeiter verlieren, aber die Messlatte bestimmt letztlich der Kunde." Und hier sei nun mal der Wettbewerb deutlich härter geworden, zähle nur noch die beste Qualität, der beste Service und das zu wettbewerbsfähigen Preisen.

In wie weit schlechte Zahlen den Umbau der Landesgesellschaft beschleunigt haben, ist laut Bericht unklar. IBM nennt keine Zahlen ihrer Tochtergesellschaften. Allerdings soll das deutsche IBM-Geschäft bei den Wachstumsraten zuletzt hinter die meisten anderen Länder zurückgefallen sein. Marktforscher nennen für IBM Deutschland mit seinen 21000 Mitarbeitern einen Umsatz von etwa fünf Milliarden Euro.

Jetter will sich nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" auch stärker in die Förderung des IT-Standortes Deutschland einschalten. In den kommenden Jahren werde sich IBM an konkreten Projekten beteiligen, möglicherweise auch einen Lehrstuhl an einer Universität finanzieren. "Für einen guten IT-Standort braucht es dreierlei: die Bundesregierung, die Wissenschaft und die Industrie. Da kann sich keiner rausziehen", sagte Jetter der Zeitung.

Er forderte neben einem stärkeren Engagement von Unternehmen und Wissenschaft eine Aufstockung der staatlichen Fördermittel für die IT-Branche. Geschehe nichts, werde Deutschland in der Informationstechnologie weiter zurückfallen.

Quelle: ntv.de

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