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Auf den Kopf gestellt Umbau von Hugo Boss

Der Modehersteller Hugo Boss strickt an einem Umbau seiner Strukturen und wird dabei voraussichtlich Stellen streichen. "Wir planen eine Neuorganisation", sagte ein Sprecher im schwäbischen Metzingen. Ziel sei, das Wachstum des Unternehmens im Ausland präziser zu steuern, das der neue Vorstandschef Claus-Dietrich Lahrs vorantreiben will. Stellenstreichungen in geringem Umfang seien nicht auszuschließen. Zur Disposition stehen nach Angaben aus Unternehmenskreisen bis zu 200 Stellen. Hugo Boss beschäftigte zuletzt mehr als 9100 Mitarbeiter.

Nach einem lang anhaltenden Boom hat der MDax-Konzern im vergangenen Jahr voraussichtlich einen Gewinnrückgang hinnehmen müssen und rechnet auch 2009 mit einem schlechten Jahr für die Modebranche. Seit August wird der Konzern vom früheren Dior-Manager Lahrs geführt, der Hugo Boss nach dem Willen des Finanzinvestors und Großaktionärs Permira zu einer weltweit führenden Luxusmarke machen soll. Vor allem die Geschäfte in Asien und Nordamerika sollen daher ausgebaut werden.

An der Börse beschleunigten die seit Monaten unter Druck stehenden Vorzugsaktien ihre Talfahrt. Vor Jahresfrist hatten die Papiere noch dreimal so viel gekostet.

Keine Neubesetzung von Stellen

Der neue Vorstandschef stelle alle Unternehmensbereiche auf den Kopf, um die Effizienz des Damen- und Herrenmodeherstellers zu erhöhen, sagte ein Sprecher. Denkbar seien Änderungen in der Vertriebsorganisation. Die im Aufbau befindliche Kindermode-Linie könne künftig in Lizenz gefertigt werden. "Es geht nicht in erster Linie um einen Stellenabbau", betonte der Sprecher. Überflüssige Stellen könnten jedoch nicht wieder besetzt werden.

Die meisten Beschäftigten in Deutschland genießen Kündigungsschutz, den Großaktionär Permira nach der Ausschüttung einer üppigen Sonderdividende zugestanden hatte. Wegen der vor allem kreditfinanzierten Ausschüttung steht Hugo Boss bei den Banken stärker in der Kreide und muss für das Fremdkapital mehr Geld aufbringen.

Mit dem lange geplanten Neubau eines Logistikzentrums für einen zweistelligen Millionenbetrag nahe dem Firmensitz zögert Hugo Boss, da der Konzern wegen der Wirtschaftsflaute skeptisch zur weiteren Entwicklung der Geschäfte ist. Der Luxusgütermarkt werde sich 2009 trotz des Nachholbedarfs in den Schwellenländern voraussichtlich nicht von der Finanzkrise abkoppeln können, hatte der Vorstand Ende Oktober gewarnt.

Quelle: ntv.de

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