Großkunden-Fonds geschlossen Union Investment handelt
03.08.2007, 09:05 UhrAngesichts der Liquiditätskrise am Markt für Kreditverbriefungen nimmt Deutschlands drittgrößte deutsche Fondsgesellschaft Union Investment keine Anteile ihres Fonds ABS-Invest mehr zurück. "Es geht um den Schutz der Anleger", sagt Union-Geschäftsführer Nikolaus Sillem der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Anderenfalls wäre es zu Zwangsverkäufen von Positionen im Portfolio gekommen, deren Erlös weit unter dem angemessenen Wert gelegen hätte.
Betroffen seien 200 Großkunden, überwiegend Genossenschaftsbanken und Unternehmen. Die überwiegende Anzahl der betroffenen Anleger habe Verständnis gezeigt. Offen sei, wann Anteile des Fonds mit Schwerpunkt auf forderungsbesicherten Wertpapieren (Asset Backed Securities, ABS) wieder zurückgenommen würden.
Die großen Investmentbanken als wichtigste Handelspartner hätten keine Kurse mehr gestellt, sagte Sillem der Zeitung zufolge. Zudem seien im vergangenen Monat Fondsanteile im Volumen von 100 Millionen Euro zurückgegeben worden. Dies sei der höchste Abfluss aus dem Fonds in den sechs Jahren seines Bestehens gewesen. "Hätten wir nicht reagiert, hätten wir die Krise weiter verschärft", zitierte das Blatt den Union-Geschäftsführer.
Im Portfolio des von der DZ-Bank vertriebenen Fonds seien neben europäischen Forderungsverbriefungen auch amerikanische Forderungsverbriefungen, die überwiegend auf Krediten amerikanischer Unternehmen basierten. Verbriefungen bonitätsschwacher amerikanischer Hypothekenanleihen (Subprime Mortgages) spielten mit einem Anteil von 6 Prozent eine untergeordnete Rolle.
Quelle: ntv.de