Heuschrecke an der Pforte Unruhe bei Woco
15.08.2007, 17:18 UhrDer geplante Einstieg eines Finanzinvestors beim hessischen Automobilzulieferer Woco sorgt in dem Unternehmen für Unruhe. "Die Woco Gruppe plant, sich von einem Geschäftsbereich zu trennen", teilte das Unternehmen mit Sitz in Bad Soden-Salmünster bei Hanau am Mittwoch mit. Voraussichtlich innerhalb der nächsten vier Wochen solle eine Entscheidung verkündet werden.
Nach dpa-Angaben handelt es sich um die defizitäre Sparte AVS, einem Gemeinschaftsunternehmen mit dem französischen Reifenhersteller Michelin. Kaufinteressent ist das Beteiligungsunternehmen ARQUES (Starnberg). Woco hält 51 Prozent an AVS mit seinen weltweit gut 2400 Mitarbeitern.
Am Dienstag hatte ARQUES verkündet, es strebe die Übernahme aller Anteile an einem Automobil-Zulieferer mit gut 2400 Beschäftigten an. Der Zulieferer arbeite derzeit "leicht defizitär" und werde "von den Verkäufern im Rahmen der Konzentration auf das Kerngeschäft veräußert". Der Name des Unternehmens wurde nicht genannt. Sollte ARQUES zum Zug kommen, wäre dies für den Finanzinvestor der größte Erwerb in der Firmengeschichte.
Woco fertigt für die Autoindustrie beispielsweise Dichtungen, Zylinderkopfhauben und Aufhängungen für Auspuffe. Das 1956 gegründete Familienunternehmen ist heute ein international tätiger Mittelständler mit 4853 Mitarbeitern. Mit Produktions- und Vertriebsstätten in mehr als 20 Ländern erzielte Woco im vergangenen Jahr 670 Millionen Euro Umsatz.
Quelle: ntv.de