Ziel neue EU-Staaten Unternehmen bewegen sich
07.02.2008, 12:53 UhrBei der Verlagerung von wirtschaftlichen Aktivitäten ins Ausland haben deutsche Unternehmen in den vergangenen Jahren vornehmlich die neuen EU-Mitgliedstaaten angesteuert.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag berichtete, haben zwischen 2001 und 2006 rund 18 Prozent der Unternehmen mit 100 und mehr Beschäftigten in Deutschland einen Teil ihrer wirtschaftlichen Aktivitäten ins Ausland (14 %) verlagert oder planten eine Verlagerung bis Ende 2009 (4 %). Rund 60 Prozent dieser Unternehmen verlagerten dabei in die zwölf neuen EU-Mitgliedstaaten.
Rund 36 Prozent nahmen Verlagerungen nach China und 30 Prozent in die 15 bisherigen EU-Mitgliedstaaten vor. Von den im Zuge der EU-weiten Erhebung befragten 20.000 deutschen Unternehmen gaben etwa 38 Prozent mehrere Zielstaaten an, so dass sich die Meldungen nicht auf 100 Prozent addieren.
Die Industrie war der Statistikbehörde zufolge mit rund 26 Prozent ihrer Unternehmen deutlich intensiver an tatsächlichen Verlagerungen ins Ausland beteiligt als die übrige Wirtschaft (9 % der Unternehmen). Der Hochtechnologiebereich der Industrie trat besonders stark hervor: 33 Prozent der hier tätigen Unternehmen gaben Verlagerungen ins Ausland an.
Die Unternehmen machen Destatis zufolge mit Verlagerungen ins Ausland überwiegend positive Erfahrungen. Neben einer besseren Positionierung im Wettbewerb (73 %) werden vor allem die geringeren Lohnkosten genannt (67 %). Der leichtere Zugang zu neuen Märkten wird als weiterer Vorteil gesehen (55 %). Allerdings steigt mitunter der erforderliche Aufwand für die Logistik (14 %).
Die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt ergeben ein differenziertes Bild. In den genannten Unternehmen fielen durch die Verlagerung einzelner Funktionen ins Ausland zwischen 2001 und 2006 gut 188.000 Arbeitsplätze weg. Gleichzeitig wurden von den verlagernden Unternehmen an den früheren Standorten in Deutschland mehr als 105.000 Arbeitsplätze neu geschaffen.
Quelle: ntv.de