Großer Streik droht Urabstimmung bei Post
25.04.2008, 07:47 UhrIm Tarifkonflikt mit der Deutschen Post hat die Gewerkschaft Verdi mit der Urabstimmung über einen unbefristeten Streik begonnen. Nachdem sich beide Seiten bei den Verhandlungen nicht einigen konnten, sollen nun rund 100.000 Verdi-Tarifbeschäftigte über einen Ausstand entscheiden. Die Post forderte die Mitglieder auf, gegen den Ausstand zu stimmen. Die Gewerkschaft hatte bereits in den vergangenen Tagen mit Warnstreiks auf das Scheitern der Verhandlungen reagiert.
Die Urabstimmung soll bis Dienstag dauern und das Ergebnis am nächsten Mittwoch verkündet werden. Ein Streik könnte dann laut Verdi am 2. Mai beginnen. Betroffen von den Tarif-Regelungen sind insgesamt rund 130.000 Beschäftigte. Für die rund 53.000 Beamten bei der Post gibt es keine Verhandlungen.
Eine Annäherung in dem Streit über Kündigungsschutz, Arbeitszeiten und Löhne war in den vergangenen Tagen nicht in Sicht. Während der Urabstimmung in den nächsten Tagen sind laut Verdi keine weiteren Warnstreiks geplant.
Die Post bietet eine Verlängerung des Kündigungsschutzes bis zum 30. Juni 2011 und die Steigerung der Löhne der Tarifbeschäftigten in den kommenden zwei Jahren um rund 5,5 Prozent an. Im Gegenzug sollen Arbeitszeiten verlängert werden. Die Steigerung der wöchentlichen Arbeitszeit von 38,5 auf 41 Stunden hält Verdi für nicht akzeptabel. Damit seien auch 12.500 Arbeitsplätze in Gefahr. Zudem fordert die Gewerkschaft für die Beschäftigten sieben Prozent mehr Lohn für zwölf Monate.
Quelle: ntv.de