Neuordnung wird angepackt VW-Lkw-Geschäft an MAN
15.12.2008, 14:39 UhrVolkswagen verkauft sein Geschäft mit schweren Nutzfahrzeugen und Bussen in Brasilien an den Münchner Lkw- und Maschinenbauer MAN. Damit nimmt die von den Wolfsburgern schon länger angekündigte Neuordnung des Nutzfahrzeuggeschäfts Gestalt an.
Nach MAN-Angaben übernimmt der Konzern die VW-Nutzfahrzeug-Tochter in Brasilien mit einem Wert von 1,175 Mrd. Euro zum 1. Januar 2009. Die Gremien hätten bereits zugestimmt. Volkswagen hält knapp 30 Prozent an MAN und ist mehrheitlich an dem schwedischen Lkw-Bauer Scania beteiligt.
Mit dem Verkauf konzentriert VW sein Lkw-Geschäft auf die Beteiligungen an MAN und Scania sowie das Geschäft mit Transportern und Kleinbussen der Marke VW. Volkswagen produziert seit 1996 im brasilianischen Resende schwere Lkw und Busse und ist Marktführer in dem südamerikanischen Land. Die Fahrzeuge werden überwiegend in Südamerika und Südafrika verkauft. 2007 wurden 47.000 Fahrzeuge an Kunden losgeschlagen.
Für MAN bedeutet die Transaktion die lange erhoffte Stärkung des Südamerika-Geschäfts, wo die Münchener bisher kaum vertreten sind. MAN-Chef Hakan Samuelsson sagte: "Mit dem Erwerb von VW Truck & Bus in Brasilien erreichen wir einen weiteren Meilenstein auf unserem internationalen Wachstumskurs für Lkw und Busse."
VW-Chef Martin Winterkorn hatte im Sommer angekündigt, Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit der beiden Lkw-Hersteller Scania, MAN und der eigenen Nutzfahrzeugsparte auszuloten. Ursprünglich hatte MAN Scania übernehmen wollen, war aber am Widerstand der Schweden gescheitert. Daraufhin nahm VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piech die Fäden in die Hand und stieg bei MAN ein. Offen blieb, ob Scania künftig enger mit MAN zusammenarbeiten soll. Experten halten eine enge Kooperation der Lkw-Bauer angesichts der Konjunkturschwäche für ratsam.
Quelle: ntv.de