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Einigung bei Altersteilzeit VW beschließt Rente ab 58

Der Autobauer VW hat sich mit der IG Metall auf ein neues Altersteilzeitmodell geeinigt. Damit erweitert Europas größter Autokonzern seine Möglichkeiten für den geplanten Personalabbau.

Die neue Regelung solle es Arbeitnehmern ermöglichen, bereits mit 58 Jahren und sechs Monaten aus dem Arbeitsleben auszuscheiden, teilten VW und die IG Metall am Freitag in Wolfsburg mit. Die Tarifkommission der Gewerkschaft habe einer entsprechenden Änderung des Tarifvertrages zugestimmt. Niedersachsens IG-Metall-Chef Hartmut Meine forderte weitere Vereinbarungen nach dem VW-Modell und eine Abkehr von einer pauschalen Rente mit 67 Jahren. "Niemand kann in der Fahrzeugmontage am Fließband im Akkord und Drei-Schicht-Rhythmus bis 67 arbeiten", sagte Meine.

Anwendbar ist die neue Regelung laut beiden Tarifparteien auf bis zu 7000 Beschäftigte in den sechs westdeutschen Werken. Zusammen mit denjenigen, die bereits auf der alten Gesetzesbasis Ende 2003 Verträge unterschrieben haben, steigt das Potenzial für einen Personalabbau über Altersteilzeit auf mehr als 13.000 Beschäftigte - das ist mehr als ein Achtel der westdeutschen Belegschaft. Je nachdem wie das Angebot angenommen wird, könnte VW den erwarteten Stellenabbau von rund 10.000 Arbeitsplätzen weitgehend über Vorruhestand bewältigen.

Abfindung nur schleppend angenommen

Die von VW angebotenen Abfindungen werden von der Belegschaft bisher nur schleppend angenommen. Als Grund dafür gelten schlechte Aussichten am Arbeitsmarkt. Es wird damit gerechnet, dass die Hälfte des geschätzten Arbeitsplatzabbaus auf den Stammsitz Wolfsburg entfällt. Insgesamt beschäftigt VW in seinen sechs westdeutschen Werken gut 100.000 Mitarbeiter.

Der neue VW-Tarifvertrag ermöglicht eine Streckung der Altersteilzeit bis auf sieben Jahre. Er berücksichtigt damit die neue Gesetzgebung, wonach von 1952 an Geborene frühestens im Alter von 62 Jahren vorzeitig in Rente gehen können, wenn sie mindestens 35 Jahre lang in die Rentenkasse eingezahlt haben. Bisher war die Altersteilzeit bei VW auf fünf Jahre begrenzt.

Die IG Metall kündigte eine bundesweite Kampagne zur Verlängerung des Altersteilzeitgesetzes im Sommer an. Bezirkschef Meine kritisierte die Absicht von SPD und CDU, das bis zum Jahr 2009 laufende Altersteilzeitgesetz nicht zu verlängern. Die Rente mit 67 und der Wegfall des Altersteilzeitgesetzes führten unweigerlich zu einer höheren Jugendarbeitslosigkeit, sagte Meine. Die Bundesregierung will die Rente ab 67 bis zum Jahr 2029 einführen und damit sechs Jahre früher als bisher anvisiert.

Auch andere Autobauer arbeiten daran, ihre Kosten zu senken und bauen massiv Personal ab. DaimlerChrysler will bis Ende 2008 weltweit bis zu 22.500 Arbeitsplätze in der Verwaltung und der Produktion streichen.

Quelle: ntv.de

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