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"BlueMotion"-Technik VW kämpft gegen Toyota

Volkswagen will beim Thema Klimaschutz nicht den Anschluss verlieren an den weltweit mit seinen Hybridantrieben erfolgreichen japanischen Konkurrenten Toyota. Der neue Vorstandschef Martin Winterkorn kündigte am Dienstag zu Beginn des Genfer Autosalons an, dass sich VW verstärkt auch um den Bau umweltfreundlicherer Fahrzeuge bemühen werde. "Als Europas Nummer eins fühlen wir uns verpflichtet, auch bei umweltbewussten Automobilen die Nummer eins zu sein", sagte der Manager.

Allen Herstellern voran fährt derzeit Toyota weltweit Erfolge mit seinen sparsamen Hybridmodellen -einer Kombination aus klassischem Antrieb und Elektromotor -ein und wird von Käufern als besonders umweltfreundlicher Konzern empfunden. Während vor allem US-Hersteller inzwischen auf ihren schweren und spritfressenden Automobilen sitzen bleiben, hatte Toyota frühzeitig mit Erfolg auf den Trend zu verbrauchsärmeren Fahrzeugen gesetzt.

Auf den Werbeslogan des japanischen Rivalen gemünzt sagte Winterkorn in Genf: "Bei Volkswagen ist alles möglich, aber nichts ist unmöglich." VW präsentiert in der Schweiz den neuen Passat mit so genannter "BlueMotion"-Technik, der auf 100 Kilometern 5,1 Liter Diesel verbrauchen soll. Den Ausstoß von Kohlendioxid gibt der Konzern mit 136 Gramm je Kilometer an.

Neben dem Passat zeigen die Wolfsburger auch den Kleinwagen Polo in einer Diesel-Version mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 3,9 Litern. Der CO2-Ausstoß soll bei 102 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer liegen. Die EU-Kommission hat den Autobauern auferlegt, den durchschnittlichen Abgasausstoß von Neuwagen bis zum Jahr 2012 auf 130 Gramm CO2 je Kilometer zu begrenzen.

China rettet Verkaufszahlen

Dank starker Absatzzahlen in den ersten beiden Monaten geben sich die Wolfsburger optimistisch für das laufende Jahr. Der Verkauf der Kernmarke VW und des gesamten Konzerns erhöhte sich um rund sieben Prozent. Dem schwachen Markt in Deutschland, wo die Neuzulassungszahlen branchenweit im zweistelligen Prozentbereich eingebrochen waren, trotzten die Wolfsburger nach eigenen Angaben vor allem mit hohen Verkaufszahlen in China. Das Wachstum von VW im Reich der Mitte, das der Konzern nicht bezifferte, liege allerdings leicht unter dem der Wettbewerber, sagte der Generalbevollmächtigte des Konzerns für Marketing und Vertrieb, Stefan Jacoby.

"Wir wachsen leicht unterhalb des Marktes in China und verlieren derzeit dort auch leicht Marktanteile." Ziel bleibe, mit beiden Gemeinschaftsunternehmen vor Ort die Marktführerschaft zu behalten. Der Manager rechnet damit, dass der Konzern mit neuen Modellen in zwei, drei Jahren auf dem chinesischen Markt einen Anteil von 20 Prozent haben wird, zuletzt lag er Jacoby zufolge bei etwa 17 Prozent.

Hoffnung für das Inlandsgeschäft

Für Deutschland erwartet Jacoby nach dem drastischen Rückgang der Neuzulassungszahlen zu Jahresbeginn eine allmähliche Stabilisierung. Im März sei zwar ein weiterer Rückgang zu erwarten. Im Laufe des Jahres dürften nach Jacobys Einschätzung die Verbraucher jedoch wieder Vertrauen fassen.

Nach der Sonderkonjunktur der Branche Ende 2006, als viele Verbraucher vor Inkrafttreten der Mehrwertsteuererhöhung sich noch rasch einen Neuwagen zulegten, blieben die Händler in den ersten beiden Monaten dieses Jahres zumeist auf ihren Fahrzeugen sitzen. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) erwartet, dass sich der Verkaufsrückstand bis Jahresende nicht aufholen lässt und die Branche nur auf 3,3 Millionen Neuzulassungen kommt nach 3,47 Millionen im Vorjahr.

Quelle: ntv.de

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