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Grün dank Sondereffekt VW kriegt die Kurve

Volkswagen hat einen Verlust im ersten Quartal dank des Verkaufs seines Lkw-Geschäfts in Brasilien verhindert. Damit steht Europas größter Autobauer zu Jahresanfang besser da als Konkurrent Daimler, der wegen massiver Absatzeinbrüche für das erste Vierteljahr bereits tiefrote Zahlen angekündigt hat. VW verringerte seinen Lagerbestand zu Jahresbeginn mit Hilfe von Kurzarbeit und verfügt so nun über ein dickes Liquiditätspolster, um die Krise zu überstehen.

VW wies am Mittwoch einen operativen Gewinn von 312 Mio. Euro für die ersten drei Monate aus. Vor Jahresfrist hatte mit gut 1,3 Mrd. Euro noch ein Vielfaches zu Buche gestanden. Der Verkauf des brasilianischen Nutzfahrzeuggeschäfts an MAN trug den Angaben zufolge rund 600 Mio. Euro zum operativen Gewinn im Auftaktquartal 2009 bei. VW hatte wegen der weltweiten Absatzkrise zu Jahresanfang einen Verlust für das erste Geschäftsquartal nicht ausgeschlossen.

Gesamtjahr bleibt schwierig

Für das Gesamtjahr rechnet Volkswagen weiter mit einem der schwierigsten Jahre seiner Unternehmensgeschichte. Der Umsatz werde als Folge der sinkenden Verkäufe unter dem des Vorjahres liegen, bekräftigte der Konzern. Steigende Refinanzierungskosten und ein größeres Gewicht von Regionen mit niedrigen Gewinnmargen in der Verkaufsstatistik belasteten das Ergebnis. VW will mit weiteren Einsparungen in der Krise gegensteuern. Eine konkrete Prognose traute sich der Konzern wegen der unsicheren Lage nicht zu. Allerdings sei schon jetzt absehbar, dass das hohe Gewinnniveau der Vorjahre nicht erreicht werde.

Besser als Peugeot

Die Auslieferungen an die weltweite Kundschaft waren im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp elf Prozent auf 1,4 Mio. Fahrzeuge gesunken. Der Umsatz schrumpfte zugleich um 11,2 Prozent auf 24 Mrd. Euro. Damit schnitt VW besser ab als die Nummer zwei in Europa, PSA Peugeot Citroen, die im gleichen Zeitraum einen Umsatzrückgang um ein Viertel verschmerzen musste. Ohne den Lastwagenbauer Scania wäre der Umsatz des Volkswagen-Konzerns um 17,1 Prozent zurückgegangen.

Dank des gesunkenen Lagerbestands erhöhte VW die Netto-Liquidität im Automobilgeschäft um mehr als ein Viertel auf 10,7 (Ende 2008: 8,0) Mrd. Euro. Damit verfügt der Konzern weiter über eine gute Grundlage, um seine Modelloffensive fortzusetzen. Der neue Kleinwagen Up!, der später auch mit Elektroantrieb angeboten werden soll, soll bereits ab Anfang 2011 im Werk in Bratislava in der Slowakei vom Band laufen.

Quelle: ntv.de

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