Kampfansage an Toyota VW light für die USA
18.10.2007, 10:18 UhrEuropas größter Autohersteller Volkswagen will Toyota auf dem US-Markt verstärkt Konkurrenz machen und damit die Lücke bei den Absatzzahlen zu seinem japanischen Konkurrenten verkleinern. Dazu sollen die Autos in den USA durch den Verzicht auf kostenintensive Ausstattungsmerkmale günstiger angeboten werden, zitierte das "Wall Street Journal" VW-Chef Martin Winterkorn. "Wir haben definitiv zu viele technische Dinge eingebaut, für die Konsumenten nicht bereit sind zu zahlen", sagte Winterkorn. Mit der Anpassung der Autos an die Bedürfnisse des US-Marktes könne VW seine Modelle Jetta und Passat mehrere tausend Dollar billiger als derzeit anbieten und damit in etwa das Preisniveau der vergleichbaren Toyota-Modelle Corolla und Camry erreichen.
Auf dem US-Markt liegt Toyota allerdings bislang deutlich vor den Wolfsburgern. Im September verkauften die Japaner rund 213.000 Fahrzeuge auf dem weltgrößten Automarkt, Volkswagen kam mit den beiden Marken VW und Audi nur auf knapp 17.000 Pkw.
Volkswagen hatte kürzlich angekündigt, Toyota bis spätestens 2015 die Krone als weltgrößten Autobauer entreißen zu wollen. Bis 2010 soll der VW-Konzernabsatz früheren Angaben von Winterkorn zufolge auf acht Millionen Autos steigen. Dies wären rund zwei Millionen mehr als im laufenden Jahr. Toyota kam zuletzt auf einen Jahresabsatz von neun Millionen Autos.
VW erzielt beim Autoabsatz Rekordwerte
Insgesamt hat Volkswagen im vergangenen Monat weltweit 545.500 Autos verkauft und damit das beste Ergebnis für einen September erzielt. Der Absatz sei um 6,5 Prozent gegenüber demselben Monat des Vorjahres gestiegen, teilte VW in Wolfsburg mit. In den ersten neun Monaten dieses Jahres lieferte Europas größter Autohersteller 4,61 Millionen Fahrzeuge aus. Das ist ein Plus von 8,2 Prozent und ebenfalls eine Bestmarke für diesen Zeitraum. Vor allem in Südamerika, im asiatisch-pazifischen Raum und in Zentral- und Osteuropa verzeichnete der Konzern hohe Zuwächse.
Im größten Einzelmarkt Deutschland gingen die Auslieferungen in den ersten neun Monaten allerdings um 3,7 Prozent auf 769.000 Autos zurück. Dafür entschieden sich in Zentral- und Osteuropa deutlich mehr Kunden für eine Volkswagen: Hier stiegen die Auslieferungen um 20,5 Prozent. Insgesamt konnte VW den Rückgang in Deutschland wettmachen und in Europa mit 2,71 Millionen Stück 2,8 Prozent mehr Fahrzeuge verkaufen als im Vorjahreszeitraum.
In der Region Asien-Pazifik steigerte VW seinen Absatz um 25,9 Prozent auf 790.000 Fahrzeuge. Der Löwenanteil davon entfällt auf China, wo VW mit 685.000 Autos 30,2 Prozent mehr absetzen konnte.
In Südamerika lieferte der Autobauer 534.000 Autos aus, das ist ein Plus von 29,1 Prozent. In Nordamerika dagegen stagnierte der Absatz bei 395.000 Autos.
Quelle: ntv.de