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Neues Werk eröffnet VW setzt auf Russland

Der Autobauer Volkswagen hat am Mittwoch in der Stadt Kaluga sein erstes Werk in Russland eröffnet. Nach gut einem Jahr Bauzeit gab VW-Chef Martin Winterkorn den Startschuss für die neue 500 Mio. Euro teure Fabrik. VW setzt große Erwartungen in den Standort, mit dem der Wolfsburger Autobauer seinen Zugang zu dem aussichtsreichen russischen Automarkt verbessern will. Winterkorn sagte, mit der lokalen Fertigung von Autos der Marken Volkswagen und Skoda habe der Konzern nun die Chance, "zunehmend vom rasanten Wachstum des russischen Automobilmarktes zu profitieren." Das neue Montage- und Fertigungswerk liegt knapp 170 Kilometer südwestlich von Moskau und soll 2009 seine volle Kapazität von 150.000 Autos im Jahr erreichen.

"Wir haben hier viel vor", sagte Winterkorn bei der Eröffnung. Im nächsten Jahr sollen zunächst 66.000 Autos der Marken Skoda Octavia und Passat aus vorgefertigten Teilen in Kaluga endmontiert werden. Ein Jahr später soll es eine komplette Fertigung dort geben. Auch an der lokalen Fertigung von Komponenten und am Ausbau des Händlernetzes in Russland werde gearbeitet, sagte Winterkorn. "Die Botschaft ist klar: Russland ist für VW das Zukunftsland." Zulieferer sollen auf dem 400 Hektar großen Werksgelände angesiedelt werden. Derzeit laufen dafür die Ausschreibungen. Allerdings ist noch nicht klar, ob sich ausreichend Lieferanten finden lassen, die den Qualitätsforderungen von Volkswagen genügen.

Russland ist neben Brasilien, Indien und China eines von den vier Ländern, in denen die Pkw-Nachfrage besonders kräftig zulegt. Dagegen stagniert der Absatz in Westeuropa. Binnen zehn Jahren dürfte Russland Deutschland nach Expertenschätzungen als größten Pkw-Markt in
Europa ablösen.

Mit der Produktion in Russland schafft der Konzern auch die Bedingungen dafür, Fahrzeuge zu niedrigeren Zöllen etwa aus Deutschland zu importieren. Ziel ist es, den Absatz bis zum Jahre 2010 auf 300.000 Autos zu steigern. In diesem Jahr wird eine Anzahl von etwa 78.000 Fahrzeugen erwartet. Den Marktanteil will VW von derzeit 3,2 auf zehn Prozent ausbauen.

Die Werkseröffnung erfolgt allerdings zu einem Zeitpunkt, an dem andere große Autohersteller in Russland bereits längst Fuß gefasst haben. General Motors, Ford und Toyota produzieren in Kaliningrad und in St. Petersburg.


Der VW-Betriebsrat begrüßte die Werkseröffnung. "Die Stückzahlen, die in Russland geplant sind, kann der dortige Markt locker aufnehmen. Das gilt mindestens für die nächsten zehn bis 15 Jahre. Deshalb haben wir dem Projekt im Aufsichtsrat auch zugestimmt", sagte Betriebsratsvize Bernd Wehlauer. Außerdem würden andere europäische Standorte durch die Zulieferung von Komponenten von dem Engagement in Russland profitieren.











Quelle: ntv.de

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