Streit um Klimagas-Grenzen Verheugen an der Bremse
11.05.2008, 09:32 UhrDie Pläne der EU-Kommission zur Verringerung des Schadstoffausstoßes für Neuwagen lassen sich nach Einschätzung von Industriekommissar Günter Verheugen nicht wie geplant bis 2012 umsetzen. "Die Kommission sollte sich darauf einstellen, dass man am Ende zu einem vernünftigen Kompromiss kommen muss. Daher sage ich: nicht mit dem Kopf durch die Wand!" sagte Verheugen der "Bild am Sonntag". Im Blick hatte der dabei Forderungen aus dem Europäischen Parlament, "die Frist auf 2015 zu verlängern". Das letzte Wort werde ohnehin das Parlament haben, betonte der EU-Kommissar.
Das Ziel der Kommission, als nächsten Schritt einen Durchschnittswert von 120 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer zu erreichen, unterstütze er voll und ganz, sagte Verheugen weiter. Es komme aber darauf an, die Regeln so zu machen, "dass sie den Wettbewerb zwischen den Autobauern nicht verfälschen und die Autos nicht unnötig verteuern".
Die größten EU-Mitgliedsländer Deutschland und Frankreich vertreten bei der geplanten Regelung, wonach der CO2-Ausstoß von Neuwagen ab 2012 auf 120 Gramm je Kilometer begrenzt werden soll, gegensätzliche Interessen und ringen derzeit um einen Kompromiss. Die Bundesregierung sieht die auf PS-starke größere Autos spezialisierte deutsche Autoindustrie über Gebühr belastet, während die in Klein- und Mittelklassewagen versierten Franzosen und Italiener den Schadstoffausstoß zu wenig reduzieren müssten.
Quelle: ntv.de