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Neue Ära bei EnBW Villis übernimmt Zepter

Der Energiekonzern EnBW hat einen neuen Vorstandschef: Der bisherige Eon-Manager Hans-Peter Villis hat am Montag die Nachfolge von Utz Claassen angetreten, der nach mehr als vierjähriger Amtszeit überraschend seinen Vertrag nicht verlängert hatte. Gleich am ersten Arbeitstag stellte sich Villis dem Städtetag Baden-Württemberg vor. Dieser erste Termin sei Ausdruck seiner Wertschätzung für Städte und Gemeinden, hieß es bei der EnBW. Gemeinden vergeben sogenannte Konzessionsrechte. Sie haben daher große Bedeutung für den Stromversorger. Mit Konzessionsrechten erwerben Energieversorger das Recht, Stromleitungen über Gemeindegebiet zu führen.

Der 49-jährige Villis war zuletzt Finanzchef einer Eon-Tochter in Schweden. Zuvor arbeitete der Wirtschaftswissenschaftler als Vorstandsmitglied beim nordrhein-westfälischen Gas- und Wasserversorger Gelsenwasser und als Vorstandschef der Paderborner Eon Westfalen Weser AG, einem der größten deutschen Regionalversorger.

Claassen eckte immer wieder an

Nach erfolgreicher Sanierung durch seinen Vorgänger soll Villis die EnBW in ruhigeres Fahrwasser führen. Vorgänger Claassen hat sich trotz steigender Umsätze, wachsender Überschüsse und sinkender Schulden nicht überall Freunde gemacht. Der selbstbewusste Sanierer und Ex-Unternehmensberater eckte immer wieder medienwirksam an. Auch sein Millionengehalt sowie die Höhe seiner Pensionszahlungen sorgten für Gerede. Der aus einer Bergmannsfamilie stammende Villis gilt hingegen als bodenständig, ruhig und sachlich.

Claassen wurde vor einer Woche bei einem nichtöffentlichen Empfang mit etwa 100 Gästen in Stuttgart verabschiedet. Von seinen Mitarbeitern an allen größeren Standorten verabschiedete er sich - wenn nicht persönlich - per Video-Übertragung, bestätigte ein EnBW- Sprecher einen Bericht der "Stuttgarter Zeitung".

Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG mit Sitz in Karlsruhe ist der drittgrößte deutsche Stromversorger. Der Energiekonzern hat rund 21.000 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von mehr als 13 Milliarden Euro. Hauptanteilseigner sind die Electricit de France (EdF) und der Kommunalverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke (OEW).

Quelle: ntv.de

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