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815 Mio. Euro auf dem Tisch Volvo kauft Nissan Diesel

Der schwedische Lastwagenbauer Volvo will seinen japanischen Konkurrenten Nissan Diesel Motor komplett übernehmen und damit seine Marktposition in Asien deutlich ausbauen. Das am Dienstag veröffentlichte Barangebot des Branchenzweiten an die Nissan-Diesel-Aktionäre beläuft sich auf rund 815 Mio. Euro. Außerdem will der schwedische Konzern Schulden in gleicher Höhe übernehmen. Die Führung des japanischen Unternehmens, bei dem Volvo vor knapp einem Jahr als Großaktionär eingestiegen war, unterstützt die Pläne und sprach von einem "fairen und angemessenen" Preis.

"Die Produkte und das Wissen von Nissan Diesel sind eine wertvolle Ergänzung des Geschäfts der Gruppe", sagte Volvo-Chef Leif Johansson. Mit seiner soliden Marktstellung als Lieferant mittelgroßer und schwerer Lastwagen in Asien ergänze das japanische Unternehmen die Stärken von Volvo in Europa und Nordamerika. Dessen Absatzzahlen rückten damit näher an die des Marktführers DaimlerChrysler heran. In Asien werde sich der Absatz mehr als verdoppeln. Für das Segment der Schwerlastwagen kündigte Volvo eine Steigerung seines Marktanteils in Asien auf 20 bis 25 Prozent von derzeit fünf bis zehn Prozent an.

Volvo werde auch von den Erfahrungen von Nissan Diesel mit der Technologie für Hybrid-Motoren profitieren und durch die gemeinsame Entwicklung schadstoffärmerer Dieselmotoren Kosten sparen, teilten beide Unternehmen mit. Volvo-Vizechef Jorma Halonen bezifferte das Sparpotenzial durch die Zusammenlegung der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten auf jeweils rund 200 Mio. Euro für fünf Jahre - rund ein Fünftel des entsprechenden Postens bei Volvo im vergangenen Jahr.

Nissan Diesel soll nach der Übernahme ebenso wie die bereits im Volvo-Besitz befindlichen Marken Volvo, Renault und Mack als eigenständiger Name weitergeführt werden. Johansson kündigte an, die Suche passender Partner zur Erzielung von Größen- und Kostenvorteilen werde auch künftig wichtig bleiben. So führt das Unternehmen derzeit Kooperationsgespräche mit der Dongfeng Motor Group, dem weltweit viertgrößten Hersteller von Schwerlastwagen.

Die Volvo-Aktie legte gut ein Prozent zu. Das Papier von Nissan Diesel hatte zuvor 18 Prozent im Plus geschlossen und wurde unter "administrative Beobachtung" gestellt, weil es nach der Übernahme von der Börse genommen werden soll.

Quelle: ntv.de

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