Siemens-Affären Von Pierer unter Druck
05.04.2007, 17:59 UhrAngesichts der Affären wächst der Druck auf Siemens-Aufsichtsratschef Heinrich von Pierer. Mehrere Kapital- und Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat wollten Pierer in persönlichen Gesprächen davon überzeugen, seinen Posten aufzugeben, wenn er aus dem Osterurlaub zurückgekehrt sei, berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" ohne nähere Angabe von Quellen.
Die aktuellen Ermittlungen über mutmaßliche Schmiergeldzahlungen von Siemens-Mitarbeitern und verdeckte Zuwendungen an die Arbeitnehmerorganisation AUB betreffen schwerpunktmäßig die Zeit, als Pierer den Vorstandsvorsitz des Unternehmens inne hatte. Bei Siemens hieß es lediglich, man kommentiere Angelegenheiten des Aufsichtsrats grundsätzlich nicht.
Wunschkandidat für die Nachfolge ist den "Spiegel"-Angaben zufolge Gerhard Cromme, der dem Aufsichtsrat seit Januar 2003 angehört. Auf der nächsten Sitzung des Kontrollgremiums am 25. April wollen Mitglieder der Arbeitnehmerbank den Angaben zufolge eine exakte Auflistung aller Zahlungsvorgänge oder Geschäftsbeziehungen zwischen dem früheren AUB-Vorsitzenden Wilhelm Schelsky und dem Konzern fordern, nachdem frühere Anfragen offenbar erfolglos blieben.
Außerdem verlangen sie laut "Spiegel" Aufklärung, weshalb der Prüfungsausschuss des Gremiums vom Vorstand nicht bereits auf der Sitzung am 24. Januar über zuvor eingeleitete interne Untersuchungen und die im Dezember 2006 erfolgte Kündigung eines verdächtigen Beratervertrags mit Schelsky informiert wurde.
Quelle: ntv.de