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Krise und Ölpreis Vorsicht bei Wintershall

Der Öl- und Gasförderer Wintershall erwartet wegen des schwächeren Ölpreises und der Wirtschaftskrise im laufenden Jahr sinkende Gewinne. Die Tochter des Chemie-Riesen BASF werde 2009 weniger Umsatz und Ergebnis erzielen, sagte Wintershall-Chef Reinier Zwitserloot in Berlin. "Das wirtschaftliche Umfeld wird auch für Wintershall rauer." In diesem Jahr rechne man mit einem Ölpreis von 50 Dollar pro Fass, nachdem der Preis 2008 bis auf rund 150 Dollar geklettert war.

Damit muss auch die bereits unter der Konjunkturkrise leidende Wintershall-Muttergesellschaft BASF mit einem geringeren Gewinnbeitrag ihrer Kasseler Tochter rechnen. 2008 hatte Wintershall noch ein Betriebsergebnis von gut 3,8 Mrd. Euro geliefert und damit einen Großteil des BASF-Gewinns beigesteuert.

Trotz des Preisverfalls bei Öl und des daran gekoppelten Gases will Wintershall aber die Förderung in den nächsten Jahren weiter steigern: 2010 sollen dies bei Öl und Gas rund 140 Mio. Barrel Öläquivalent sein. Damit würde das Unternehmen die Produktion um knapp acht Prozent gegenüber 2008 steigern. Im vergangenen Jahr hatte man ein in Fass-Öl gemessenes Fördervolumen von 130 Mio. Barrel erreicht.

Für 2009 geht die Wintershall-Gastochter von keiner weiteren Steigerung des Absatzes aus. In Deutschland hat die Firma nach eigenen Angaben mittlerweile einen Marktanteil von 18 Prozent, Marktführer ist die E.ON-Tochter Ruhrgas. Wintershall ist mit seinem Öl- und Gasgeschäft in Europa, Afrika, Südamerika und vor allem Russland aktiv.

Ostsee-Pipeline wird planmäßig gebaut

Wingas wolle bis 2015 rund drei Mrd. Euro in die europäische Erdgasinfrastruktur investieren, erklärte Zwitserloot. Wegen der Finanzkrise könne sich das ein oder andere Projekt aber verzögern. Wintershall wolle damit auch die sinkenden Preise für die Erkundung neuer Öl- und Gasvorräte nutzen.

Die Investitionen sollen zum großen Teil in die Ostsee-Pipeline zwischen Russland und Deutschland sowie weitere Gasspeicher fließen. Wintershall-Chef Zwitserloot zeigte sich überzeugt, dass das umstrittene Projekt planmäßig umgesetzt und 2010 die ersten Rohre verlegt würden. "Die Pipeline wird pünktlich in Betrieb geben, weil sie für Europa notwendig ist."

Quelle: ntv.de

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