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KfW-Überweisungspanne Vorstände entlassen

Rund zwei Wochen nach der Überweisungspanne bei der staatlichen Förderbank KfW müssen die dafür Verantwortlichen ihren Hut nehmen. Die KfW entließ die beiden Vorstände Detlef Leinberger und Peter Fleischer fristlos, wie Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) und Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) mitteilten.

Leinberger und Fleischer waren bereits vom Dienst suspendiert worden. Die KfW hatte kurz nach dem Bekanntwerden der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers noch 320 Mio. Euro überwiesen.

Die fristlose Kündigung der beiden Vorstände habe der Verwaltungsrat am Sonntag beschlossen, teilten Steinbrück und Glos weiter mit. Sie sei die "Konsequenz aus den Ergebnissen einer rechtlichen Überprüfung durch die eingeschalteten Anwälte". Leinberger und Fleischer waren vor gut zehn Tagen vom Dienst suspendiert worden, erhielten damit aber ihre Gehälter in Höhe von jeweils 466.000 Euro weiter. Zusätzlich zu ihren regulären Bezügen erhielten die beiden Top-Manager geldwerte Vorteile und sonstige Bezüge in Höhe von 127.000 Euro.

Während der Überweisung im Urlaub

Die KfW hatte in der vergangenen Woche eingeräumt, dass "Fehleinschätzungen" der verantwortlichen Mitarbeiter Schuld an der heftig kritisierten Millionenüberweisung an Lehman Brothers war. Weitere 173 ebenfalls bereits vereinbarte Finanzgeschäfte mit Lehman im Umfang von über 20 Mrd. Euro verlagerte die KfW jedoch am gleichen Tag auf andere Banken. Der zuständige Bereichsleiter, der ebenfalls vom Dienst suspendiert worden war, befand sich während der Pannenüberweisung im Urlaub. Nach Angaben der KfW gab es jedoch "eine Vertretungsregelung".

Nach der Überweisungspanne war auch der Verwaltungsrat der KfW mit seinen 37 Mitgliedern als Aufsichtsgremium in die Kritik geraten. Steinbrück und Glos erklärten, der Verwaltungsrat unterstütze "nachdrücklich" die bereits begonnene "intensive" Überprüfung von Risikomanagement und der Geschäftsabläufe der KfW. Deutschland brauche eine starke Förderbank und müsse "so schnell wie möglich in ruhiges Fahrwasser" zurückkommen, um sich auf ihre Kernaufgaben zu konzentrieren.

Quelle: ntv.de

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