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Sprudelnde Gewinne in Texas Warmer Regen für Exxon

Der weltgrößte börsennotierte Ölkonzern Exxon Mobil profitiert kräftig von den rekordhohen Energiepreisen. Der Öl- und Gaskonzern steigerte seinen Gewinn im ersten Quartal um 17 Prozent auf 10,9 Mrd. US-Dollar. Umgerechnet entspricht das einer Summe von 7,0 Mrd. Euro. Der Umsatz kletterte um mehr als ein Drittel auf 116,8 Mrd. Dollar, teilte Exxon Mobil in Houston im US-Bundesstaat Texas mit.

Gemessen am Gewinn je Aktie verfehlte der Konzern aber mit 2,03 Dollar je Aktie die Erwartungen der Analysten. Im Durchschnitt hatten sie mit einem Gewinn von 2,11 Dollar je Anteilsschein gerechnet. Prompt fiel die Aktie zum Handelsstart um fast vier Prozent auf 89,60 Dollar. In den vergangenen zwölf Monaten hat Exxons Börsenwert aber um knapp 20 Prozent zugelegt. Im Jahr 2007 hatte der US-Konzern mit 40,6 Mrd. Dollar dank der rasant gestiegenen Ölpreise den bisher höchsten Gewinn eines US-Unternehmens aller Zeiten erzielt.

Schwindende Margen

Im ersten Quartal kostete Rohöl im Schnitt 98 Dollar je Barrel und damit fast 70 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Konzern konnte jedoch daraus weniger Gewinn schlagen als von den Anlegern erhofft.

Auch die beiden europäischen Wettbewerber British Petroleum (BP) und Royal Dutch Shell hatten in dieser Woche deutliche Gewinnsprünge vermeldet. Die Rekordölpreise spülen den Konzernen zwar bei der Förderung mehr Geld in die Kasse. In der Raffineriesparte bleiben die Margen dagegen wegen hoher Kosten unter Druck.

Kundengeduld am Anschlag

Die Unternehmen können den Preisanstieg zudem nur zum Teil und verzögert über die Tankstellen an die Autofahrer weitergeben. Sonst würden die Spritpreise noch stärker und schneller steigen als ohnehin. So kletterte Exxons Gewinn im Fördergeschäft um 45 Prozent auf 8,8 Mrd. Dollar, während er bei der Raffinerie um 40 Prozent auf 1,2 Mrd. Dollar einbrach.

Der Rohölpreis hatte erst am Montag einen neuen Höchststand von knapp 120 Dollar je Barrel (159 Liter) erreicht. Seither verbilligte sich das schwarze Gold wieder deutlich um einige Dollar je Fass.

Die Rockefellers wollen die Wende

Exxon Mobil steht derzeit unter Druck der Rockefeller-Familie, die Großaktionär ist. Die Erben der Ö l-Dynastie fordern mehr Engagement bei erneuerbarer Energie sowie eine Trennung der Spitzenpositionen des Konzernchefs (CEO) und des Verwaltungsratsvorsitzenden. Die zwei Ämter liegen bei den meisten US-Konzernen in einer Hand. Der Exxon-Konzern hat seine Wurzeln im einstigen Ölimperium der Rockefellers.

Seine Aktionäre beteiligt Exxon mit einer von 35 auf 40 US-Cents erhöhten Quartalsdividende am Gewinn. Der britische Konkurrent BP verdiente im ersten Quartal mit 6,6 Mrd. Dollar fast 50 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, die britisch-niederländische Royal Dutch Shell mit 7,8 Mrd. Dollar rund 12 Prozent mehr. Der zweitgrößte US-Ölkonzern Chevron legt an diesem Freitag seine Zahlen vor.

Quelle: ntv.de

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