Gericht will Entschädigung Wende im T-Online-Streit
30.11.2007, 16:45 UhrDie ehemaligen Aktionäre von T-Online könnten von der Deutschen Telekom einen kräftigen Nachschlag für ihre an die Muttergesellschaft abgetretenen Aktien bekommen. Das Landgericht Frankfurt hat in dem Streit um die Wiedereingliederung der Internet-Tochter nach Angaben einer Anlegerkanzlei einen Vergleich vorgeschlagen, der die Telekom insgesamt rund 600 Millionen Euro kosten könnte. Das Gericht halte das Angebot der Telekom für zu niedrig. Ein Telekom-Sprecher bestätigte am Freitag einen Vergleichsvorschlag, betonte aber, dieser sei nicht verbindlich und verwies auf Gutachten, die die Angemessenheit der Abfindung bestätigt hätten.
Die Kanzlei Dreier Riedel Rechtsanwälte teilte mit, das Gericht habe im Spruchverfahren die Zahlung einer zusätzlichen Abfindung von 5,25 Euro je Aktie plus Zinsen vorgeschlagen. Die Telekom hatte den T-Online-Aktionären 8,99 Euro in bar für ihre Aktien geboten - oder 0,52 Telekom-Aktien, was damals weniger als sieben Euro entsprach. Dreier Riedel vertritt zahlreiche Anleger, die sich bei der Reintegration übervorteilt fühlten. Immerhin hatte die Telekom die T-Online-Aktien beim Börsengang für je 27 Euro verkauft.
Ein Sprecher des Landgerichts wollte den Sachverhalt weder bestätigen noch dementieren. Nach Angaben der Kanzlei soll am 12. Februar 2008 erneut verhandelt werden.
Die Eingliederung war monatelang durch Anfechtungsklagen wütender T-Online-Aktionäre blockiert worden, ehe die Telekom die Wiedereingliederung durchsetzte. Das Spruchverfahren ging aber weiter.
Quelle: ntv.de