Hoffnung für Euro-Zone Weniger Preisdruck in Spanien
28.08.2008, 14:19 UhrDer Preisdruck in Spanien hat etwas nachgelassen und damit Hoffnungen auf eine niedrigere Teuerung in der Euro-Zone genährt. Der in Europa zum Vergleich herangezogene Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) ging im August zum Vormonat um 0,4 Punkte auf 4,9 Prozent zurück, wie das Nationale Statistikamt am Donnerstag in einer ersten Schätzung mitteilte. Am Freitag stehen die Inflationsdaten zur Euro-Zone an, für die Experten einen Rückgang auf 3,9 Prozent prognostizieren. Im Juli hatte die Teuerung in dem 15 Länder umfassenden Währungsraum einen Rekordwert von 4,0 Prozent erreicht. In Deutschland hat der Teuerungsdruck nun im August allerdings ein wenig nachgelassen. Der HVPI ging vorläufigen Berechnungen zufolge auf 3,3 von 3,5 Prozent im Vormonat zurück.
"Jetzt könnte es durchaus sein, dass die Teuerung in der Euro-Zone niedriger als erwartet ausfällt; 3,8 Prozent sind durchaus drin", sagte Luigi Speranza von der französischen Großbank BNP Paribas. Experten gehen davon aus, dass der gesunkene Ölpreis in Spanien ähnlich wie in Deutschland die Teuerung gemildert hat. Die Details zur Preisentwicklung in Spanien liegen allerdings erst am 11. September vor.
Das südeuropäische Land macht nach einer langen Blütephase derzeit eine konjunkturelle Schwächeperiode durch, die durch das Platzen einer Immobilienblase mitverursacht wurde. Den Einbruch im wichtigen Bausektor bekommt auch der spanische Staat zu spüren, dessen Zentralregierung in den ersten sieben Monaten ein Milliarden-Haushaltsdefizit angehäuft hat. Wie aus den aktuellen Daten hervorgeht, beträgt das Minus für die Zeit von Januar bis Juli knapp zehn Milliarden Euro. Im Vorjahr war im selben Zeitraum ein Haushaltsüberschuss von 7,5 Mrd. Euro erzielt worden.
Quelle: ntv.de