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Krise und Island-Belastung WestLB erneut in Verlustzone

Die WestLB hat im dritten Quartal erneut Verluste geschrieben. Die Landesbank von Nordrhein-Westfalen wies von Januar bis September nach vorläufigen Zahlen ein Ergebnis nach Steuern von 532 Mio. Euro aus. Zum Ende des ersten Halbjahres hatte noch ein Vorsteuergewinn von 580 Mio. Euro in den Büchern gestanden. Konkrete Zahlen will die WestLB Ende des Monats veröffentlichen.

Grund für das Minus im abgelaufenen Quartal waren weitere Abschreibungen auf Wertpapiere in Folge der Finanzkrise sowie Belastungen von 196 Mio. Euro aus dem Beinahe-Bankrott des Inselstaats Island. Darüber hinaus musste die WestLB ihre Risikovorsorge für ausfallgefährdete Kredite erhöhen.

Konkurrenten traf es teilweise noch härter als die WestLB: Die BayernLB musste im dritten Quartal einen Vorsteuerverlust von einer Milliarde Euro hinnehmen, die HSH Nordbank fuhr von Januar bis September ein Minus von 360 Mio. Euro ein.

Die WestLB hatte in den ersten neun Monaten 2007 noch hohe Verluste geschrieben. Dank der Übernahme milliardenschwerer Risiken durch ihre Eigentümer - den Sparkassen, dem Land Nordrhein-Westfalen sowie den Landschaftsverbänden - kam sie zu Beginn des Jahres wieder in die schwarzen Zahlen.

Kosten deutlich reduziert

WestLB-Chef Heinz Hilgert betonte, die WestLB sei operativ auf Kurs. Der Zinsüberschuss als wichtiger Ertragsbringer stieg von Januar bis September um sechs Prozent auf 897 Mio. Euro. Zudem reduzierte sie ihre Kosten deutlich. Der Provisionsüberschuss blieb allerdings hinter dem Vorjahresniveau zurück. Die Kernkapitalquote, eine Kennziffer für die Kapitalstärke einer Bank, lag zum Ende des dritten Quartals bei 6,8 Prozent, was im internationalen Vergleich gering ist.

Die WestLB steht unter massivem Druck der EU, bis zum Jahresende einen neuen Eigentümer zu finden. Die Kommission wertet die Garantie der Eigentümer als Beihilfe und fordert eine umfassende Restrukturierung der Bank. Die DekaBank führt derzeit Gespräche mit den Eignern der WestLB. Diese laufen Finanzkreisen zufolge allerdings schleppend. Nach dem Willen der bundesweit rund 450 Sparkassen soll die WestLB aufgespalten werden und an andere Landesbanken angeschlossen werden, wenn es dort zu Fusionen kommt.

Quelle: ntv.de

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