Höhere Abschreibungen drohen Wirbel um die BayernLB
28.03.2008, 15:45 UhrDie Milliarden-Belastungen bei der BayernLB könnten nach Einschätzung von Bayerns Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) noch deutlich drastischer ausfallen, als bisher bekannt. Er halte eine Belastung von vier Milliarden Euro für möglich, sagte Beckstein dem "Nordbayerischen Kurier". Er sei sich sicher, dass die Belastungen deutlich über die bisher eingeräumten 1,9 Milliarden Euro hinausgingen, Die Bank will am kommenden Donnerstag bei der Bilanz- Pressekonferenz über die Auswirkungen der internationalen Finanzkrise berichten.
Die Milliarden-Belastungen könnten der Nachrichtenagentur Reuters zufolge Garantien der Eigentümer für das Institut notwendig machen. Die Eigentümer prüften Bürgschaften für das Geldhaus, werden mehrere "mit der Angelegenheit vertraute Personen" zitiert. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen.
Der BayernLB droht eine Herabstufung ihres Finanzstärke- Ratings durch die Agentur Moody's, die befürchtet, dass sich die Abschreibungen und Wertkorrekturen bei dem Institut noch verdoppeln könnten. Die Bank hält nach eigenen Angaben Papiere in einem Volumen von über vier Milliarden Euro, die im Zusammenhang mit schlecht besicherten Krediten in den USA stehen. Moody's hatte erklärt, ohne Maßnahmen zur Stärkung des Kapitals oder zur Senkung der Risiken drohe eine Herabstufung.
Bei der mit Verlusten kämpfenden WestLB waren die Eigner bereits mit Garantien in die Bresche gesprungen, um eine Herabstufung und damit eine teurere Refinanzierung für die Düsseldorfer Bank zu verhindern. Dort haftet allein das Land - und damit der Steuerzahler - für drei Milliarden Euro. Auch die NRW-Sparkassenverbände stützen das Institut. Ein Sprecher des Bayerischen Sparkassenverbands bekräftigte, dass die Institute der Landesbank die Stange hielten. "Beide Eigentümer stehen fest hinter ihrer Bank." Ein Sprecher der Landesbank sagte: "Der Vorstand steht in ständigem Kontakt mit den Eigentümern."
Quelle: ntv.de